Hier drohen Orkanböen
Ex-Hurrikan trifft Deutschland und Europa
Das lange Wochenende wird nicht nur ungemütlich, sondern auch richtig heftig. Denn ein weiterer Herbststurm zieht auf Deutschland zu und bringt schweren Sturm mit Orkanböen mit. Aus dem Ex-Hurrikan wird ein Bombenzyklon.
Die Ausgangslage: Quinn und Petralilly haben noch die Oberhand - dann kommt der Bombenzyklon
Eine umfangreiche Hochdruckzone erstreckt sich mit mehreren Schwerpunkten - bezeichnet als Petralilly (Südschweden) und Quinn (Frankreich) - von Nordrussland und Finnland über Südskandinavien, Mitteleuropa, die Biskaya und Iberische Halbinsel bis zu den Azoren. Sie bringt ruhiges und nach teils frostigem Beginn tagsüber mäßig-warmes Wetter. So werden Tiefausläufer heute noch ferngehalten, nähern sich jedoch morgen Abend von Westen her und machen sich mit teils erstem Regen und auffrischendem Wind bemerkbar. Am Wochenende zieht das umfangreiche Sturmtief, das teilweise aus Resten ehemaligen Hurrikans Humberto besteht und sich zu einem Bombenzyklon entwickelt hat, vom Atlantik nördlich an den Britischen Inseln vorbei zur Norwegischen See und sorgt in Deutschland für ein zeitweise nasses und windiges bzw. vor allem im Norden teils stürmisches Wochenende.
Was ist eigentlich ein Bombenzyklon?
Von einem sogenannten Bombenzyklon spricht man, wenn ein Tief sich schnell verstärkt, also der Druck sinkt. Der Druckabfall muss also bei über 24 Hektopascal innerhalb von 24 Stunden liegen. Derzeit ist es der ehemalige Hurrikan Humberto, von dem wir quasi „Reste“ des Sturms in Form eines neues Tiefs abbekommen. Das trägt international den Namen Amy und auf deutschen Wetterkarten heißt es Detlef. Und das Ganze wird sich bei seinem Weg über den Atlantik weiter intensivieren und dementsprechend verstärken können.
Freitag kündigt sich die Wetteränderung im Westen an
Der Freitag gestaltet sich als Übergangstag vom goldenen zum stürmischen Oktober. Dabei scheint von der Ostsee bis zu den Alpen nach Nebelauflösung häufig die Sonne. Im Rest des Landes breiten sich von Westen dichtere Wolken aus. Stellenweise fällt zudem etwas Regen. Im Nordwesten wird es zudem schon windiger.
Wochenende mit schweren Sturmböen und Orkanböen

Besonders in der Nacht zum Samstag und am Samstag legt der Wind über Deutschland weiter zu. In der Nacht drohen im Bereich der Mittelgebirge sowie über der Nordsee bereits stürmische Böen oder Sturmböen bis Stärke 9, vereinzelt vielleicht sogar schon bis Stärke 10 aus südlichen Richtungen. Am Samstag tagsüber wird es dann nochmals ruppiger - zumal eine Kaltfront samt Schauern und Gewittern nachfolgt. Somit sind Richtung Nordsee und im Bergland schwere Sturm- bis orkanartige Böen bis um oder über 100 km/h drin.
Auch wenn die Wettercomputer noch unterschiedliche Ansätze für die genaue Zugrichtung und die Intensivierung sehen, so verfestigt sich derzeit der Ansatz, dass es zum Samstag vor allem in Schottland, über der offenen Nordsee und entlang der norwegischen Küste mit vollen Orkanböen zur Sache geht. Das sind Windspitzen von über 120 bis hin zu an die 150 km/h. Gleichzeitig drohen im Hauptsturmfeld von Detlef Wellenberge bis um oder über 10 Metern Höhe.
Mit welchen Gefahren müssen wir rechnen?
Da die Bäume noch vielfach in voller Belaubung stehen und dem Wind eine große Angriffsfläche bieten, ist leider auch Windbruch nicht auszuschließen. Sprich: Im Bereich von Bäumen oder in Wäldern besteht Gefahr für Leib und Leben. Windig, aber deutlich weniger intensiv verläuft der Samstag indes Richtung Süden und Südosten - zumindest abseits der Berglagen.