Bis zu 500 Liter Regen
Hohe Unwettergefahr im Mittelmeerraum zieht von West nach Ost
Während in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas ruhiges Hochdruckwetter herrscht, sind im zentralen Mittelmeer teils ergiebige Niederschläge zu erwarten. Somit drohen lokal Überschwemmungen, auch Erdrutsche sind möglich.
Ausgangslage: Unwettertief saugt sich über dem Mittelmeer voll
Sturmtief Alice ist noch nicht fertig mit seinen verheerenden Regenfällen. Die letzten Tage hat es vor allem im Osten Spaniens und auf den Balearen gewütet. Über Korsika hat es ebenfalls schon an die 100 Liter Regen gebracht. Jetzt zieht dieses Tief weiter Richtung Süditalien und Sizilien, um am Ende der Woche in Albanien und dem westlichen Griechenland anzukommen.
Unglaubliche Regenmengen berechnet - zum Teil bis zu 500 Liter

Die prognostizierten Regenmengen bewegen sich weiterhin in sehr gefährlichen Bereichen. Die Wettermodelle berechnen die höchsten Niederschläge momentan noch über dem offenen Meer mit knapp 300 Litern, aber auch die 100 bis 200 Liter Regen über an den Küsten und über Land können schnell sehr gefährlich werden. Lokal können vor allem in den Staulagen des Berglandes noch mehr Liter zusammenkommen. Und wenn es ganz schlecht läuft, fällt das alles in sehr kurzer Zeit. Das sind fast zwei volle Badewannen, die sich da auf jeden einzelnen Quadratmeter ergießen. Das kann nicht gut gehen und keine noch so gute Kanalisation oder irgendeine Art von Erdboden aufnehmen. Je nach Modell werden in Spitzen sogar lokal mehr als 500 Liter pro Quadratmeter berechnet.
Die teils unwetterartigen Schauer und Gewitter fallen derzeit vor allem von Sardinien bis Sizilien, Kampanien, Kalabrien, Apulien und Malta sowie im Norden Tunesiens. Zum Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt in Richtung Balkan, Albanien und Westgriechenland. Hier drohen lokal Überschwemmungen, auch Erdrutsche sind möglich. Mit Problemen oder Ausfällen im Auto-, Bahn- oder Flugverkehr muss gerechnet werden. In den Gewitterzellen drohen weiterhin Hagel und Sturmböen. Über dem Meer entwickeln sich eventuell Wasserhosen.
Spanien hat es wohl überstanden - vorerst, dann Kanaren im Blickpunkt
Das Sturmtief Alice hat in den vergangenen Tagen bereits an der Ostküste Spaniens und zuletzt auch auf den Balearen-Inseln Überschwemmungen verursacht. Tiefgaragen und Straßen wurden überflutet. Am Wochenende gab es zudem zahlreiche Flugausfälle auf dem internationalen Flughafen von Palma de Mallorca. Auch auf Ibiza musste der Flugbetrieb wegen des starken Regens und Überflutungen zeitweise eingestellt werden. Die Unwetter im Osten der Iberischen Halbinsel und auf den Balearen sollen nach Aemet, dem spanischen Wetterdienst noch bis Mittwoch anhalten.
Doch die Wetterruhe ist nur von kurzer Dauer. Ab Donnerstag bis zum Wochenende kämen nämlich neue Regenfälle auch auf die im Atlantik gelegenen Kanarischen Inseln zu.