Unwetter wüten in Italien und Spanien

Südeuropa kämpft gegen Regenmassen

von Karim Belbachir

Während bei uns trübes Herbstwetter herrscht, versinkt der Mittelmeerraum teils im Chaos. In Spanien und Italien toben schwere Unwetter mit enormen Regenmengen.

Spanien: Überschwemmungen und Sturmgefahr

Seit Tagen steht der Südosten Spaniens unter Wasser. Besonders betroffen sind Valencia und die Balearen, wo die spanische Wetterbehörde, Aemet, weiterhin die Warnstufe Orange ausgerufen hat. Innerhalb weniger Stunden können bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Straßen wurden bereits überflutet, Keller liefen voll, und an den Küsten peitschen starke Winde das Meer auf.

Unwetterkarte für Südeuropa bis Freitagabend, 17. Oktober
Mehr als 100 Liter sind in einigen Teilen Italiens bis Freitagabend prognostiziert.

Italien: Warnstufe Orange für den Süden

Auch Italien bleibt nicht verschont. Die Wetterbehörde ItaliaMeteo warnt vor einer „angespannten Wetterlage“ in Kalabrien, Basilikata, Sizilien und Sardinien. Für diese Regionen gilt ebenfalls Warnstufe Orange. Heftige Gewitter, Sturmböen und lokale Überschwemmungen sind bis in die Abendstunden des 16. Oktober möglich. Die Behörden rufen dazu auf, Freiluftaktivitäten zu vermeiden und besonders in Küstennähe vorsichtig zu sein.

Das Schlimmste trifft Süditalien

„Während Deutschland im grauen Hochdruckwetter festhängt, sind im zentralen Mittelmeerraum teils heftige Regenfälle und Gewitter unterwegs“, sagt wetter.de-Meteorologe Oliver Klein. Besonders rund um Süditalien könne es innerhalb von 24 Stunden bis zu 100 Liter Regen geben – in den Bergen sogar deutlich mehr. Dabei seien vereinzelt sogar Tornados möglich. Sein Kollege Martin Pscherer ergänzt: „In Süditalien und auf Sizilien beobachten wir aktuell die größten Regenmengen. Lokal sind bis zu 200 Liter pro Quadratmeter möglich, was zu Überschwemmungen führen kann.“

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Ausblick: Der Regen zieht weiter Richtung Balkan

Nach Einschätzung beider Meteorologen verlagern sich die Unwetter in den kommenden Tagen langsam nach Osten. Schon bald müssen auch der Westbalkan und Griechenland mit starken Regenfällen rechnen.

Währenddessen bleibt es in Deutschland beim grauen Herbstmix aus Nebel, Wolken und Nieselregen. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick wie Pscherer erklärt: „Am Wochenende gibt es voraussichtlich eine deutliche Wetterbesserung.“ Es bleibe oft freundlich, teils sonnig und trocken – ein krasser Gegensatz zu den Wetterextremen rund ums Mittelmeer.