Ex-Hurrikane im Vergleich
Wirbelsturm Gabrielle trifft Europa – So schlimm wird es wirklich
Ex-Hurrikan Gabrielle trifft die Azoren mit voller Wucht und steuert auf Portugal zu. Doch wie gefährlich sind solche Stürme für Europa wirklich? Ein Blick auf frühere Fälle zeigt die Spannweite.
Gabrielle: Azoren unter Sturmfluten – Portugal im Blick
Gabrielle hat heute die Azoren mit Sturmböen und heftigen Regenfällen getroffen. Das führte zu Sturmfluten, Überschwemmungen, sogar lokale Erdrutsche sind nicht ausgeschlossen. Die NOAA warnt vor zerstörerischen Wellen an den Küsten. Am Samstag nähert sich der Sturm Portugal und soll am Sonntag den Südwestzipfel erreichen. Während weite Teile der Küste stürmische Böen spüren, drohen in der Südhälfte Portugals vorübergehend Sturmböen, in exponierten Lagen sogar Orkanböen. Auch südlich von Lissabon wird mit Flutwellen gerechnet. Besonders in Nazaré dürften schon am Samstag spektakuläre Riesenwellen auftreten. Anschließend nimmt Gabrielle Kurs auf Marokko und schwächt sich weiter ab.

Erin: Hitze, Unwetter und ein „Herbsthammer“
Ex-Hurrikan Erin hatte Ende August 2025 deutlich heftigere Auswirkungen auf Europa. Aus einem Hurrikan der Kategorie 5 entwickelte er sich zu einem Orkantief, das den Wetterverlauf in West- und Mitteleuropa umkrempelte. Zunächst brachte Erin einen letzten Hitzeimpuls mit Temperaturen um 30 Grad in Deutschland. Danach folgte der Wettersturz: Gewitter, Starkregen und markanter Temperatursturz läuteten den Herbst ein. Besonders Norditalien wurde mit Platzregen, Hagel und Sturm- bis Orkanböen getroffen – örtlich fielen über 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch Frankreich, Österreich und Kroatien erlebten teils extreme Gewitterlagen. Erin zeigte, wie aus einem Ex-Hurrikan eine großräumige Unwetterlage für den Kontinent entstehen kann.
Chancen auf eine Hochdrucklage: Goldener Oktober steht in den Startlöchern
Ophelia: Irland im Ausnahmezustand
Ein Blick zurück auf Oktober 2017 zeigt mit Ophelia ein noch extremeres Szenario. Der Sturm traf Irland am 16. Oktober mit Orkanböen bis 150 Kilometer pro Stunde – der stärkste Sturm dort seit 50 Jahren. Drei Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende waren ohne Strom, Schulen und Behörden blieben geschlossen. Auch in Nordirland, Schottland und England kam es zu Schäden und Stromausfällen. Besonders im Gedächtnis blieb der gelbliche Himmel über London, verursacht durch aufgewirbelten Sahara-Sand. Mit geschätzten Schäden von rund 7 Millionen US-Dollar führte Ophelia vor Augen, welche Wucht Ex-Hurrikane auch in Europa entfalten können.
Von wegen goldener Oktober: Das Wetter im Oktober: Hitze, Stürme, Wintereinbrüche
Was Gabrielle von Erin und Ophelia unterscheidet
Während Erin und Ophelia in Europa große Schäden anrichteten, wird Gabrielle voraussichtlich weniger zerstörerisch wirken. Zwar drohen Portugal am Wochenende noch schwere Böen und Flutwellen, doch die Gefahr großflächiger Schäden wie 2017 oder zuletzt im August 2025 ist geringer. Ex-Hurrikane sind und bleiben jedoch unberechenbar: Mal bringen sie nur einen Sturm an die Küste, mal verändern sie die gesamte Wetterlage für Wochen.
Bild des Tages: Taifun Ragasa macht Tabularasa: Hier war mal eine Brücke