Unwetter in Südeuropa

Tief Calvin sorgt von Italien bis zum Balkan für Chaos

von Karim Belbachir

Ein Italientief bringt Südeuropa unter Druck: Italien meldet Dauerregen, am Balkan drohen enorme Regenmengen – auch Frankreich und Spanien sind betroffen.

Regen und Gewitter an der Adria

Mit dem Italientief Calvin, international Alessio genannt, gehen heute entlang der Adria teils heftige Schauer und Gewitter nieder. Besonders im Raum Neapel sowie im Grenzgebiet zu Slowenien können bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, in einzelnen Modellen sogar noch mehr.

Unwetter in Italien: Viele Straßen überschwemmt
Das Bild der italienischen Feuerwehr zeigt die Überschwemmungen in der Nähe des Comer Sees.

Weiterer Regen in überschwemmten Gebieten

In Italien regnet es weiter. Nach den extremen Mengen von bis zu 180 Litern pro Quadratmeter am Vortag drohen auch am Mittwoch, 24. September, neue Gewitter. Besonders die Region Venetien steht unter Druck: Dort gilt „allerta arancione“, die zweithöchste Warnstufe des italienischen Zivilschutzes. In 15 weiteren Regionen wurde „allerta gialla“ ausgerufen – von Nord- bis Mittelitalien mit erneuter Gefahr von Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Unwetter könnten noch bis Freitag anhalten, während der Süden und die Inseln vorerst weniger betroffen sind.

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Extremwerte am Balkan

Am heftigsten könnte es in den kommenden Stunden am Balkan werden. Vor allem in Kroatien rund um Rijeka und entlang der nordwestlichen Adriaküste drohen lokale Regenmengen von 100 bis 200 Litern pro Quadratmeter in nur wenigen Stunden. Küstenregionen und Mittelgebirge sind besonders gefährdet durch Überschwemmungen, Sturmböen, Blitzeinschläge und Hagel. Es drohen Stromausfälle, Verkehrsbehinderungen und sogar Evakuierungen. Auch die Kvarner-Bucht und das Dalmatinische Hinterland stehen unter zusätzlicher Warnung wegen Sturzfluten und Erdrutschen.

Die gefährliche Wetterlage erfasst zudem angrenzende Regionen. In West-Slowenien, Nordost-Italien und Teilen von Bosnien-Herzegowina gelten ebenfalls erhöhte Warnstufen. Besonders die Gebiete an der Adria und die Dinarischen Alpen sind von Starkregen und Gewittern bedroht.

Spanien und Frankreich weiter unter Warnstufen

Auch auf der Iberischen Halbinsel bleibt die Lage angespannt. Die spanische Wetterbehörde Aemet hält für Ost- und Nordspanien sowie die Balearen ihre Warnungen aufrecht. Dort drohen schwere Gewitter, Starkregen und Sturmböen mit der Gefahr von Überschwemmungen. In Frankreich warnt Météo France vor kräftigen Gewittern, Hagel und Sturmböen im Südosten des Landes. Lokal gilt die Warnstufe Orange, Überschwemmungen und Verkehrsprobleme sind möglich.