Unwettergefahr am Wochenende

Extreme Regenmengen und Gewitter setzen den Süden unter Druck – Hochwasser und Erdrutsche möglich

von Karim Belbachir

Deutschland steht ein unruhiges Wetterwochenende bevor: Immer wieder kommt es zu Gewittern mit Starkregen, vor allem im Süden. Besonders brenzlig wird die Lage entlang der Alpen, wo großflächiger Dauerregen droht.

Tief Karlheinz bringt Dynamik ins Spiel

Während sich Tief Isaac über dem Norden langsam abschwächt, rückt von Frankreich her ein neues Tiefdruckgebiet in den Fokus: Karlheinz verlagert sich in den kommenden Tagen über den Alpenraum in Richtung Italien und sorgt damit für eine zunehmend instabile Wetterlage im Süden Deutschlands. Bereits am heutigen Donnerstag zeigen sich erste Vorboten – örtlich mit heftigen Gewittern und Starkregen.

Los geht es teilweise schon am Donnerstag, wenn sich vor allem im Südwesten, etwa zwischen der Eifel und dem Alpenrand, erste kräftige Gewitterzellen bilden. Durch ihre langsame Verlagerung kann es dabei punktuell zu heftigem Starkregen kommen – lokal besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen. Auch im hohen Norden kann es vereinzelt blitzen und donnern. Dazwischen zeigt sich ein schmaler freundlicher Streifen, der von Nordrhein-Westfalen über Südniedersachsen bis in die Lausitz reicht.

Unwettergefahr zwischen Saarland und Franken

Der Freitag bringt zunehmende Gewitteraktivität im Süden. Besonders gefährdet ist ein Streifen vom Saarland über Nordbaden und Nordwürttemberg bis nach Franken. Hier können sich immer wieder Gewitter entladen, die große Regenmengen in kurzer Zeit bringen, Starkregen eben. Die Folge: Überflutungen und gefährliche Erdrutsche in Hanglagen.

Am Alpenrand bleibt es stark bewölkt, teilweise trüb und deutlich kühler als im Rest des Landes – die durchgehende Feuchtigkeit legt den Grundstein für das, was am Wochenende bevorsteht.

Wettervorhersage für 3 Tage ab Samstag
Gewitter und Unwettergefahr begleiten das gesamte Wochenende.

Großflächiger Starkregen möglich

Der Samstag gilt als Kernzeitpunkt der Unwetterlage. Im Süden, insbesondere in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns, deuten die Modelle auf ergiebige und teils gewittrige Regenfälle hin. Die Kombination aus Dauerregen und eingelagerten Gewittern kann gebietsweise für großflächige Starkregenereignisse sorgen.

Besonders kritisch wird es am und im Alpenraum: Dort rechnen viele Wettermodelle für den Zeitraum von Samstag bis einschließlich Montag mit 90 bis 200 Litern Regen pro Quadratmeter, teils auch mehr. Der Niederschlag fällt dabei mit kurzen Pausen immer wieder – zeitweise auch schauerartig verstärkt. Eine so hohe Regenmenge innerhalb weniger Tage kann in Hanglagen und engen Tälern zu erheblichen Problemen führen. Das Wasser schießt durch die engen Flussbetten und weicht die Böden auf. Murenabgänge drohen.

In der Nordwesthälfte bleibt es dagegen meist trocken oder nur leicht wechselhaft – hier spielt das Wetter eine eher untergeordnete Rolle.

Sonntag und Montag: Regen bleibt, Gefahr bleibt

Auch zum Wochenbeginn beruhigt sich die Lage nicht vollständig. Schon Sonntagmorgen beginnt es im Süden erneut zu regnen – die Böden sind dann mancherorts bereits gesättigt. Am Nachmittag verlagert sich die Schauer- und Gewittertätigkeit weiter in den Westen und Südwesten. Im Osten halten sich dagegen noch vergleichsweise trockene Phasen. Am Montag verlagert sich die Hauptaktivität an die Alpen und ins südliche Bayern. Dort ist besonders mit weiteren Überflutungen und Hangrutschungen zu rechnen.

Zusammengefasst: Die kommenden Tage bringen vor allem im Süden Deutschlands eine gefährliche Mischung aus anhaltendem Regen, eingelagerten Gewittern und regionalen Überflutungsrisiken. Besonders entlang des Alpenrands, zwischen dem Allgäu und dem Berchtesgadener Land, sollten sich Anwohnerinnen und Anwohner auf mögliche Hochwassersituationen einstellen. In höheren Lagen sind auch Muren und Erdrutsche nicht ausgeschlossen.