Sturmwochenende
Orkantief wütet über Deutschland und bringt Sturmflutgefahr
Sturm, Regen, Gewitter: Ein kräftiges Tief sorgt an diesem Wochenende für turbulentes Wetter quer durch Deutschland. Vor allem der Norden trifft es hart.
Ein stürmischer Auftakt ins Wochenende
Am Samstagvormittag tobt das Orkantief bereits über Norddeutschland und sorgt für unruhige Stunden. Von der Nordsee bis ins Binnenland fielen in der Nacht häufig 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter, vielerorts kommen bis Sonntagmorgen ähnliche Mengen noch einmal dazu. Besonders betroffen ist der Küstenraum, wo neben Starkregen auch schwere Sturmböen auftreten – auf den Inseln und in exponierten Lagen sogar orkanartige Böen. Aber auch abseits der Küste ist es nicht ruhig: Im Zusammenspiel mit der durchziehenden Kaltfront bringen kräftige Schauer und Gewitter verbreitet Sturm- und schwere Sturmböen.
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Das derzeitige Tief ist ein sogenannter Bombenzyklon. Es besteht aus den Resten des ehemaligen Hurrikans Humberto, die sich über dem Atlantik zu einem neuen Tief entwickelten. International trägt es den Namen Amy, in Deutschland heißt es Detlef. Der rapide Druckabfall ließ das System besonders stark werden und sorgt nun pünktlich zum langen Wochenende für nasses und stürmisches Wetter – vor allem im Norden mit Orkanböen und Sturmflutgefahr an der Nordsee.

Regen, Gewitter und sinkende Temperaturen
Die dichten Wolken breiten sich vom Norden und Westen zunehmend Richtung Süden und Osten aus. Zwar lockert es zwischenzeitlich auf, doch folgen rasch neue Schauer und Gewitter. Im Süden fällt der Regen besonders am Alpenrand kräftig aus, oberhalb von etwa 1.500 Metern geht er in Schnee über. Mit den kräftigen Niederschlägen und dem Wind sinken die Temperaturen spürbar: Im Norden und Osten liegen sie nur bei 11 bis 15 Grad, im Westen und Süden zwischen 16 und 20 Grad, örtlich etwas darüber. In der Nacht gehen die Werte auf 10 bis 15 Grad zurück.
Sonntag mit Sturmflutgefahr an der Nordsee
Der Sonntag bringt kaum Entspannung. Viele Regionen bleiben grau und nass, vor allem im Norden halten die Schauer und Gewitter an. Nur zeitweise zeigen sich Auflockerungen im Osten, Südosten und im Südwesten, später eher im Westen. Der Wind bleibt vielerorts kräftig, an der Küste sowie im Bergland treten erneut Sturmböen auf. An der Nordsee muss zudem mit einer Sturmflut gerechnet werden. Auch die Temperaturen bleiben gedämpft, sie erreichen meist nur 10 bis 16 Grad.
Auch am Montag setzt sich das nasse Wetter fort. Es bleibt überwiegend trüb mit Regenfällen, nur im Nordosten sind trockene Phasen und etwas Sonne möglich. Hier frischt der Wind noch einmal kräftig auf, ansonsten lässt er langsam nach. Die Temperaturen liegen erneut zwischen 10 und 16 Grad.
Was ist eigentlich ein Bombenzyklon?
Von einem sogenannten Bombenzyklon sprechen Meteorologen, wenn ein Tiefdruckgebiet sich extrem schnell verstärkt – konkret, wenn der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Genau das ist aktuell der Fall: Der Sturm hat seinen Ursprung im ehemaligen Hurrikan Humberto. Dessen Reste entwickelten sich über dem Atlantik zu einem neuen Tief, das international den Namen Amy trägt und in Deutschland als Detlef geführt wird. Dieses System intensiviert sich weiter und sorgt für die derzeitige Wetterlage.