Was krabbelt denn da aus dem Holz?
Käfer und anderes Ungeziefer im Holz für den Kamin: Nicht alle sind gefährliche Schädlinge

In gelagertem Kaminholz sitzen vor allem Larven von Frischholzinsekten und anderen Holzbewohnern, die im warmen Wohnzimmer plötzlich auftauchen: verschiedene Käfer, Wespen oder auch Ameisen. Diese Arten sind in der Regel lästig bis fies, aber fast nie gefährlich für verbautes Holz im Haus. Für Menschen sowieso nicht.
Was sind Frischholzinsekten und Trockenholzinsekten?
Insekten, auf deren Speisplan Holz ist, werden in zwei Gruppen eingeteilt: Frischholzinsekten und Trockenholzinsekten. Die Bezeichnungen sind fast selbsterklärend.
- Frischholzinsekten befallen und schädigen lebende oder frisch abgestorbene Bäume, frisch geschlagenes, noch berindetes Rund- und Brennholz. Zu den Frischholzinsekten gehören unter anderem Borkenkäfer und Holzwespen.
- Trockenholzinsekten stürzen sich auf trockenes, auch verbautes Holz und können große Schäden an verbautem Holz anrichten. Sie können kleinere Möbelstücke zernagen bis zu tragende Holzkonstruktionen flachlegen.
Typische Insekten im Kaminholz
Holzwurm / Gemeiner Nagekäfer
Eigentlich ist der Holzwurm ein Trockenholzinsekt, das lieber altes, verbautes Holz befällt. In frisch geschlagenem oder auch schon länger gelagertem Brennholz sind die Tierchen eher selten. Sie können aber in altem Möbel‑ oder Bauholz sitzen, das als Brennholz zweckentfremdet wird. Der Holzwurm ist die gefräßige Larve des Nagekäfers.

Hausbockkäfer
Der Hausbockkäfer ist ein ähnlich gefährlicher Schädling wie der Nagekäfer an Dachbalken und Konstruktionsholz. Er entwickelt sich in trockenem Nadelholz. Als Brennholz wird aber meist Holz aus Laubbäumen verwendet. Daher ist der Hausbockkäfer im üblichen, korrekt gelagerten Brennholz selten. Mit altem Bauholz kann er sehr wohl ins Haus geholt werden. Einzelne geschlüpfte Käfer können aber problemlos nach draußen befördert werden.
Bockkäfer (z.B. Scheibenbock)
Bockkäfer wie der Scheibenbock sind Frischholzinsekten. Die Larven leben unter der Rinde und im Splintholz, hinterlassen ovale Ausfluglöcher und schlüpfen oft erst nach ein bis mehreren Jahren im warmen Wohnraum. Sie mögen nicht schön anzuschauen sein, sind aber ungefährlich für den Parkettboden oder das Bücherregal.
Holzwespen
Auch die Holzwespen gehören zu den Frischholzinsekten. Sie legen ihre Eier in noch relativ frisches Nadelholz. Die großen, wespenähnlichen Insekten schlüpfen oft erst nach längerer Lagerung und wirken bedrohlich, sind aber für Haus und Menschen harmlos. Der „Stachel“ ist nämlich nicht zum Stechen da, sondern dient als Bohrer zum Bohren ins Holz.

Ameisen
Sie nutzen gerne feuchtes oder teils vermorschtes Holz als Nest. Beim Einlagern im Haus können einzelne Arbeiterinnen oder kleine Nester mitgebracht werden, siedeln sich aber im trockenen Wohnraum meist nicht dauerhaft an.
Diverse Spinnen und Käfer
Sie leben vor allem in der Rinde und im äußeren Holzbereich, fallen im Haus vor allem als „Mitreisende“ beim Schlüpfen oder beim Aufwärmen des Holzes auf. Sie befallen das Holz nicht auf schädliche Weise.
5 Tipps, wie man das Einschleppen reduziert

Nur kleine Holzmenge ins Haus holen
Immer nur so viel Brennholz im Wohnzimmer lagern, wie in ein bis zwei Tagen verbrannt wird, damit Larven nicht wochenlang Zeit zum Schlüpfen haben.
Möglichst entrindetes, trockenes Holz nutzen
Die meisten Frischholzinsekten verstecken sich in der Rinde. Gut abgelagertes, trockenes und möglichst entrindetes Holz ist deutlich insektenfreier.
Holz richtig und außerhalb des Hauses lagern
Draußen luftig, regengeschützt und nicht direkt am Wald stapeln. Feuchte Keller und muffige, schlecht belüftete Räume unbedingt meiden.
Kein altes Bau‑ oder Möbelholz verfeuern
Altes Konstruktions‑ oder Möbelholz kann stark mit Trockenholzinsekten befallen sein und darf oft auch rechtlich nicht im Kamin verbrannt werden.
Holz vor dem Reinholen prüfen
Érstmal genau hingucken: Bohrlöcher, Bohrmehl, Fraßgänge oder Ameisennester am Scheit kontrollieren und befallene Stücke lieber draußen separat lagern oder schnell verfeuern.