Tiere im Garten richtig unterstützen
Wie man Igel, Vögel und Insekten durch den immer wärmeren, aber feuchteren Herbst bringt

Der Herbst zeigt sich in den letzten Jahren nicht mehr so, wie wir ihn kennen: milder, aber gleichzeitig nasser. Für viele Tiere im Garten bedeutet das Stress. Wo früher klare Übergänge zwischen Sommer und Winter halfen, sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, sorgt das wechselhafte Wetter heute für Verwirrung – und manchmal sogar für Lebensgefahr.
Wir zeigen euch, wie ihr mit einfachen Mitteln Igeln, Vögeln und Insekten durch den feuchten Herbst helfen könnt.
Warum der neue Herbst für Tiere schwierig ist
Durch den Klimawandel bleiben die Temperaturen länger mild, doch Regen und Feuchtigkeit nehmen zu. Für Tiere heißt das: weniger trockene Rückzugsorte, weniger Nahrung und mehr Krankheiten durch Schimmel oder Parasiten.
Während manche Igel noch spät unterwegs sind, finden Vögel kaum trockenes Futter – und viele Insekten fliegen länger, obwohl kaum noch Blüten da sind.
Igel brauchen jetzt Unterschlupf und Ruhe

Der Oktober ist für Igel die wichtigste Zeit, um sich Fettreserven anzufressen und einen geschützten Schlafplatz zu finden. In zu aufgeräumten Gärten fehlt ihnen oft beides.
So helft ihr:
- Lasst Laub- und Reisighaufen in einer ruhigen Gartenecke liegen – dort finden Igel natürliche Nester.
- Wer mag, kann zusätzlich eine kleine Igelhütte aufstellen, trocken, windgeschützt und mit Laub ausgepolstert.
- Wichtig: Keine Milch! Igel vertragen sie nicht. Stellt lieber frisches Wasser bereit und eventuell etwas Katzenfutter, wenn noch Tiere aktiv sind.
Ein unaufgeräumter Garten ist der beste Igelschutz.
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Vögel brauchen trockenes Futter und sichere Plätze

Der feuchte Herbst macht es Vögeln schwer, Nahrung zu finden – viele Körner und Samen schimmeln, wenn sie nass werden.
Das könnt ihr tun:
- Bringt überdachte Futterstellen oder Futtersilos an, damit das Futter trocken bleibt.
- Reinigt die Futterstellen regelmäßig, um Keime zu vermeiden.
- Lasst Beerensträucher, verblühte Sonnenblumen oder Disteln stehen – sie liefern natürliche Nahrung.
- Stellt außerdem Vogelbäder auf, in denen ein kleiner Stein oder Stock liegt. So können Vögel sicher trinken und baden, ohne zu ertrinken.
Insekten finden im warm-feuchten Herbst kaum noch Blüten
Viele Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge sind durch den milden Herbst länger aktiv, aber Blüten sind rar. Feuchtigkeit und Schimmel setzen zudem ihren Nistplätzen zu.
Das hilft:
- Lasst verblühte Stauden, Gräser und Pflanzenreste bis zum Frühjahr stehen – darin überwintern Insekten und Larven.
- Insektenhotels an geschützten, trockenen Stellen anbringen.
- Kleine Steinhaufen, Totholz oder Mini-Wasserstellen mit Ausstiegshilfe sind wertvolle Lebensräume.
Je „unperfekter“ der Garten aussieht, desto besser für Insekten.

Fazit: Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Ein naturnaher Garten ist der beste Schutz für Tiere – ganz ohne großen Aufwand. Wer Laub liegen lässt, Futterstellen bereitstellt und Pflanzen stehen lässt, schafft Rückzugsorte, Nahrung und Lebensraum.
So helft ihr Igeln, Vögeln und Insekten, sich an den feuchtwarmen Herbst anzupassen – und sorgt gleichzeitig dafür, dass euer Garten im Frühjahr umso lebendiger ist.
Weitere Tipps im Video: So könnt ihr Wildtieren helfen
Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa