Kuriose Silvesterrituale
Rote Unterwäsche, 12 Weintrauben oder Eisbaden – was hat es mit diesen Neujahrsbräuchen auf sich?
Die letzten Tage des Jahres 2025 brechen an und die Zeit bis Silvester lässt sich schon an einer Hand abzählen. Wer feiert, schaut vermutlich um Mitternacht das Feuerwerk am Himmel oder lässt selbst etwas krachen. Doch in Europa gibt es noch viele weitere Traditionen. Wir verraten euch, wie andere Nationen Silvester feiern und wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr – vielleicht mit ein paar neuen Traditionen.
Spanien: 12 Glückstrauben für 12 Monate pures Glück
Diese Silvestertradition haben sicherlich schon viele gehört, denn sie ging vor einigen Jahren in den sozialen Medien viral. Wer um Mitternacht zu jedem Glockenschlag eine Weintraube isst, soll im neuen Jahr Glück haben. Glück bringen sie denjenigen, die sie rechtzeitig verschlingen. In Spanien ist traditionell die Turmuhr auf der Madrider Puerta del Sol der Taktgeber, ihre Glockenschläge werden live im Fernsehen übertragen. Übrigens gibt es diese Tradition auch in Portugal, allerdings mit zwölf Rosinen.
Griechenland: Glücksspiele für ein gutes Omen
Die Griechen fiebern traditionell mit Würfel- und Kartenspielen dem neuen Jahr entgegen. Ein Geldgewinn steht für Glück. Nach Mitternacht wird außerdem das Basiliusbrot „Vassilopita” angeschnitten. In diesem befindet sich eine Münze. Wer sie in seinem Kuchenstück hat, soll ein glückliches Jahr erleben. Ein weiterer Brauch ist es, einen Granatapfel an die Haustür zu hängen und zu zerschlagen. Wenn viele Kerne fliegen, gilt dies als gutes Omen.
Italien: Aus Linsen werden Taler
Wer im neuen Jahr Wohlstand haben möchte, sollte viele Linsen essen. In Italien werden die Hülsenfrüchte traditionell im Kreise der Familie verspeist. Jede Linse steht dabei für eine Münze. Dieser Brauch geht auf die römische Antike zurück. Damals schenkten sich die Menschen zum Jahreswechsel Säckchen mit Linsen – in der Hoffnung, dass sich diese in Geldstücke verwandeln würden.
In Italien ist es außerdem üblich, in roter Unterwäsche ins neue Jahr zu starten. Damit es wirkt, sollte diese aber nur einmal getragen werden. Außerdem muss der rote Glücksbringer ein Geschenk sein, denn echtes Glück kommt nicht aus dem Laden.
Polen: Putzverbot bis nächstes Jahr
Wer putzt, kehrt das Glück aus dem Haus. So lautet eine Silvestertradition in Polen. Auch das Waschen der Wäsche spült die guten Geister weg. Um sein Glück zum neuen Jahr noch zu steigern, werden die Türen und Fenster an Mitternacht weit geöffnet, damit die Glücksgeister ins Haus strömen können.
Skandinavien: Der Sprung ins bessere Leben
In den nordischen Ländern springen die Menschen um Mitternacht ins neue Jahr. Dazu stellen sie sich auf Stühle oder Sofas und hopsen beim Glockenschlag mit Schwung in die Höhe. Das gilt als Sprung ins bessere Leben. Außerdem finden viele Veranstaltungen zum Eisbaden statt. Das kalte Wasser soll alten Stress und schlechte Gewohnheiten wegspülen.
In Dänemark haben die Menschen am 31. Dezember ein TV-Date, denn ihr König hält eine Neujahrsansprache. In der Regel ist es der einzige Anlass, bei dem sich der König live an die Dänen wendet – ein besonderer Anlass also.
Deutschland: zwischen Schornsteinfeger und Schweinchen
Früher war das Bleigießen ein typischer Brauch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Heute wurde das Blei jedoch durch Wachs oder Zinn ersetzt. Das erhitzte Material wird in eiskaltes Wasser geschüttet, wodurch es eine neue Form erhält. Sie zeigt, wie es in Zukunft mit der Liebe, dem Job oder dem Geld weitergeht. Die Deutschen schwören außerdem auf Glücksbringer wie Schornsteinfeger, Kleeblätter, Hufeisen oder Glückspilze.
Quellen: zdfheute, ntv, HolidayCheck, Berliner Morgenpost, leonardo, ndr, Süddeutsche Zeitung, dpa