Zurückgelassen und überwuchert
Vier Lost Places, an denen die Natur die Geschichte schreibt
Zugemauert, verwittert, überwuchert – doch nicht vergessen. Diese vier Lost Places in Deutschland zeigen, wie beeindruckend Verfall sein kann. Und sie lassen sich ganz legal erkunden.
Lost Places in Deutschland: Verfallene Orte, die du wirklich besuchen darfst
In diesem Artikel stellen wir vier verlassene Orte vor, die sich die Natur Stück für Stück zurückerobert. Es sind keine gesperrten Gebiete oder illegale Abenteuerziele – sondern Plätze, die entweder frei zugänglich oder im Rahmen geführter Touren erlebbar sind. Jeder dieser Lost Places erzählt eine andere Geschichte, doch alle zeigen, wie aus Verfall etwas Neues entstehen kann: Atmosphäre, Geschichte zum Anfassen und eine ganz eigene Ästhetik.
Kalkbrennerei-Ruine bei Hammerunterwiesenthal (Erzgebirge)

Im Schatten des Fichtelbergs liegt eine alte Kalkbrennerei, stillgelegt und von Moosen, Farnen und kleinen Bäumen überzogen. Die Ruine erzählt von der Industriegeschichte des Erzgebirges – und ist heute ein beliebter, wenn auch abgelegener Ort für Lost-Place-Fans. Der Zugang erfolgt auf eigene Verantwortung, das Gelände ist nicht offiziell erschlossen, aber offen zugänglich.
Verlassene Flugplatzruine Rangsdorf (Brandenburg)

Einst starteten hier Sportflieger und Militärmaschinen – heute wächst Gras durch die Rollbahnen und Efeu überzieht die Kontrolltürme. Der Flugplatz Rangsdorf, 1935 eröffnet und historisch bedeutend, ist ein Paradebeispiel für verfallene Architektur im Grünen. Wer ihn besichtigen will, kann das mit einer Fototour über Anbieter wie Go2Know – nur mit Anmeldung und Genehmigung.
Kirche von Kerpen-Manheim (NRW)

Verlassen, aber nicht vergessen: Die profanierte Kirche St. Albanus und Leonhardus steht als stummes Mahnmal im fast vollständig umgesiedelten Ort Kerpen-Manheim. Der geplante Abriss wurde gestoppt, das Bauwerk steht weiterhin – von Vegetation umgeben, mit Spuren der Zeit an den Fassaden. Der Innenraum ist nicht frei zugänglich, die Kirche lässt sich jedoch gut von außen besichtigen.
Klosterruine Lindow (Brandenburg)

Ein Ort der Ruhe und des Verfalls zugleich: Die Ruine der Zisterzienserinnenabtei aus dem 13. Jahrhundert liegt direkt am Wutzsee und ist zwischen Ostern und dem 31. Oktober tagsüber frei zugänglich. Der Zugang erfolgt über den öffentlichen Klosterweg, der Eintritt ist kostenlos. Mauerreste, Torbögen und Gewölbe sind teilweise von Efeu überwachsen – ein idealer Spot für Fotos und Geschichte zum Anfassen. Auf dem Gelände befindet sich zudem der interreligiöse „Garten des Buches“. Außerhalb der Saison bleibt das Gelände geschlossen, lässt sich aber von außen gut einsehen.