Fällt der Winter ins Wasser?
Winter 2022/2023: So stehen die Chancen auf Schnee und Frost in Deutschland
Die Prognosen sehen für einen kalten Winter derzeit richtig schwarz. Statt knackiger Kälte steht Frühlingswärme auf dem Programm. Aber wie entwickelt sich der Januar und was kommt im hochwinterlichen Monat Februar noch auf uns zu? Hat der Winter überhaupt noch mal eine Chance?
Oben im Video: Mit wie viel eisigen Tagen müssen wir in Deutschland rechnen?
Wie wird das Wetter im Januar 2023?

Hier sind die langfristigen Vorhersagemodelle noch deutlich im Plusbereich.
Basierend auf den Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA würde der Januar 2023 etwa 1 bis 3 Grad zu warm ausfallen. Das wäre somit ein Monatsverlauf, der nur wenige oder nur sehr kurze winterliche Ambitionen haben könnte.
Die experimentellen Trends nach dem Europäischen Wettermodell zeigen im Januar insgesamt eine positive Abweichung von „nur“ gut einem Grad. Insbesondere die kältere Phase in der zweiten Monatshälfte drückt die Temperaturabweichung noch deutlich nach unten und könnte eine längere winterliche Phase bedeuten.
Es bleibt also spannend – zumindest ab Mitte des Monats.
Lese-Tipp: Das alles kann der Januar wettertechnisch bringen
Welche Temperaturen kann Deutschland im Februar 2023 erwarten?

Auch beim letzten Wintermonat gehen die Trends zum Teil auseinander. Denn während der amerikanische Ansatz eine weitere Milderung mit 1 bis 2 Grad Temperaturüberschuss und eine normale Niederschlagsverteilung verfolgt, berechnen andere Langfristlösungen sogar eine etwas zu kalte Abweichung bei den Temperaturen. Das könnte uns ein ziemliches winterliches Ambiente in Form von Schnee und sattem Frost liefern – zumindest zeitweise. Und auch eine Mischvariante wäre natürlich weiterhin denkbar.
Ein gutes Beispiel dafür, wie sich Eiseskälte und krasses Frühlingserwachen miteinander im Februar kombinieren, liefert uns übrigens der kurze Blick zurück ins Wetterarchiv auf den Februar 2021.
Lese-Tipp: Februar 2021: Ein wahrer Tausendsassa mit 40 Grad Temperaturunterschiede binnen kurzer Zeit.
Wie wird das Wetter im März 2023?

Für die letzten Winterwochen im März verfolgt der amerikanische Ansatz insgesamt wieder 1 bis 2 Grad Temperaturüberschuss und eine normale bis etwas unterdurchschnittliche Niederschlagsverteilung.
Andere Langfristlösungen zeigen dagegen eine etwas zu kalte Abweichung bei den Temperaturen, auch wenn die Kurve ab der Monatsmitte wieder deutlich nach oben ausschlagen soll. Nach den europäischen Ansätzen soll der März deutlich zu kalt ausfallen und könnte uns noch einen richtigen Spätwinter bringen.
Regen und Schnee - was ist normalerweise zu erwarten?
Normal sind in Deutschland von Dezember bis Februar in Summe übrigens um die 175 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Dabei können besonders nasse Winter – wie im Winter 2011/12 - durchaus 250 Liter und mehr bringen. In richtig trockenen Wintern – zum Beispiel im Winter 2013/2014 – sind es auch mal unter 120 Liter je Quadratmeter.
Wetterstatistik im Check: Was können wir vom Winter erwarten?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Wintermonate Dezember, Januar, Februar:
- Meteorologisch beginnt der Winter am 1. Dezember und endet mit dem Februar
- Kalendarisch findet der Wechsel gut drei Wochen später statt. Grund ist die Statistik und die Vergleichbarkeit von Jahreszeiten
- Der letzte halbwegs normal kalte Winter war 2012/2013, deutlich zu kalt war er in den Jahren 2009/2010 und 2010/2011
- Die kältesten Temperaturen bringt der Winter für gewöhnlich am Ende, wenn die Nordhalbkugel insgesamt stark abgekühlt ist
- Die niedrigste Temperatur im Winter wurde in Deutschland mit -37,8 Grad in Wolznach-Hüll in Bayern am 12. Februar 1929 gemessen
- Und selbst im Dezember ist Hüll immer noch Rekordhalter mit -32,4 Grad am 29.12.1929. Im Januar wurde bisher die tiefste Temperatur mit -34.6 Grad auf der Zugspitze am 02.01.1905 gemessen
- Die höchste Temperatur wurde im Winter in Mülheim in Baden-Württemberg mit 24,0 Grad am 16.12.1989 gemessen
- Statistisch gesehen können wir dabei im Deutschlandmittel auf rund 181 Sonnenstunden hoffen
- Regen ist im Schnitt um die 175 Liter pro Quadratmeter drin
- Das Temperaturmittel liegt bei rund 1 bis 2 Grad
Obacht: Langfristvorhersagen sind experimenteller Natur
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
Der Polarwirbel - Motor des Winters in der Vorhersage
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(oha)