Hagel ist klar und hart, Graupel dagegen weich und weiß

Wetterlexikon: Unterschied Hagel - Graupel

Armin Weigel
Eine Frau schaufelt nach einem schweren Unwetter im Landkreis Freising Hagelkörner.

So entstehen Hagel und Graupel - sie ergänzen sich über das Jahr gesehen

Cherries beat down by ice lie on the ground in a garden in Nagykanizsa, 207 kms southwest of Budapest, Hungary, after a hailstorm hit the town 10 June 2009. The hail caused a considerable damage in orchards of the region. EPA/GYOERGY VARGA  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Hagel und Kirschen: Hagelschlag tritt typischerweise in den Sommermonaten auf.

Der Unterschied zwischen Hagel und Graupel ist ganz einfach zu sehen: Hagel ist klar und hart, Graupel dagegen weich und weiß. Graupelkörner lassen sich zusammendrücken, Hagel nicht, denn erstere haben eine wesentlich geringere Dichte. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Die Oberfläche von Hagel ist glatt, die von Graupel rau. Die Ursache für diese Unterschiede ist die grundverschiedene Entstehung der beiden Niederschlagsarten.

Graupel entsteht, wenn Schneekristalle mit Wassertröpfchen in einer Wolke zusammentreffen und diese miteinander verklumpen. Graupel ist also eher eine Art Minischneeball. Die Graupelkörner werden bis zu 5 mm groß. Für die Entstehung von Graupel muss in höheren Luftschichten trockene polare Kaltluft einfließen. Typischerweise treten Graupelschauer in den Wintermonaten bis in den April hinein auf.

Im April können beide Arten auftreten

 Schnee und Graupelschauer im Mai 05.05.2021, Schmitten Hessen: Die Lanschaft am Großen Feldberg im Taunus ist nach einem Schauer mit einer dünnen Schnee- und Graupelschicht bedeckt., Schmitten Deutschland *** Snow and sleet showers in May 05 05 2021, Schmitten Hesse The landscape at the Großer Feldberg in Taunus is covered with a thin layer of snow and sleet after a shower, Schmitten Germany
Graupel kommt im Winter vor, Graupelkörner sind sozusagen Mini-Schneebälle

Hagel hingegen entsteht in einer mächtigen, hohen Gewitterwolke mit starken Auf- und Abwinden. Dort werden Regentropfen in der Wolke immer wieder mit den Aufwinden nach oben katapultiert. Dort ist es wesentlich kälter als an ihrer Ausgangsposition. Die Regentropfen verbinden sich mit Eiskristallen und gefrieren. Von dort aus geht es wieder genauso rapide nach unten. Weitere Wassertropfen können sich an ihm anlagern und werden erneut nach oben geschleudert. So gewinnen die Hagelkörner stetig an Größe und Gewicht. In Einzelfällen können sie die Größe eines Tennisballs erreichen. Kann der Aufwind das Hagelkorn nicht mehr tragen, fällt es zu Boden. Hagelschlag tritt vornehmlich in der warmen Jahreszeit auf.

Im April können beide Niederschlagsarten vorkommen. So reichen sich in diesem Monat Wintergraupel und Sommerhagel die Hand. Ab dem 15. April sind Hagelniederschläge dann über den Sommer wahrscheinlicher als Graupel.

Quelle: wetterspiegel.de

(osc)