Geostationary Earth Radiation Budget

Wetterlexikon: GERB

Der erste Meteosat-Wettersatellit der zweiten Generation schwebt im Weltall über dem afrikanischen Kontinent (undatiertes Handout). Die europäische Ariane-Rakete hat am Morgen des 29.8.2002 planmäßig um 0.46 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana abgehoben und den 475 Millionen Euro teuren europäischen Wettersatelliten MSG-1 (Meteosat Second Generation) ins All transportiert. Er soll erheblich genauere Wetterdaten liefern als seine Vorgänger. Mit seiner Technik ist es unter anderem möglich, Eiswolken von Regenwolken zu unterscheiden, die Ozonbelastung zu messen und Nebelbildung in der Nacht zu beobachten. Der Satellit wird nun in eine vorläufige Position auf der geostationären Umlaufbahn in 36000 Kilometer Höhe manövriert. Mit ersten kommerziell verwertbaren Daten ist im Sommer 2003 zu rechnen. | Verwendung weltweit
Meteosat-Wettersatellit der zweiten Generation schwebt im Weltall über dem afrikanischen Kontinent.

GERB steht für Geostationary Earth Radiation Budget und ist ein Messinstrument zur Messung der Strahlungsbilanz der Erde. So können Aussagen über das Verhältnis Sonneneinstrahlung zu Wärmeausstrahlung in den Weltraum für ein bestimmtes Gebiet gemacht werden. Die Daten fließen in die Erstellung von Klimamodellen und meteorologischen Vorhersagekarten ein.

Wetterbeobachtungen per Satellit

GERB ist Teil des von der World Meteorological Organisation (WMO) koordinierten, globalen Wetterbeobachtungssystems per Satelliten. Die Messgeräte mit einer Masse von 25 kg und einer Datenübertragungsrate von 50,6 kb/sec wurden 2002 in die Satelliten Meteosat Second Generation (MSG) integriert und liefern seither geostationäre Daten. Die Geräte verfügen über eine optische Einheit mit einem dreispiegeligen, nicht-verzerrenden Teleskop und einer elektronischen Einheit.

Die Rohdaten der Messinstrumente werden direkt an die EUMETSAT übermittelt und zur Zentrale des GERB ground segment processing system (GGSPS) weitergeleitet. Es befindet sich in Oxfordshire in England. Die Zentrale überträgt die Rohdaten in eine für Nutzer verwendbare Form und koppelt sie mit anderen Daten der MSG-Satelliten.