Wie viel kostet eigentlich CO2?

Wetterlexikon: CO2-Preis

Was kostet eigentlich Kohlenstoffstoffdioxid?

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Fast alles, was wir in unserem Alltag benutzen, hat einen Preis – Lebensmittel, Öffentliche Verkehrsmittel, Friseur etc. Und dieser Preis lässt sich meistens ziemlich genau ermitteln. Zu unserem Alltag gehört allerdings auch der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid. Dieser geht mehr und mehr zu Lasten der Umwelt. Der Preis für diesen Ausstoß lässt sich jedoch nur vage festmachen – in erhöhter, nicht sichtbarer CO2-Konzentration in der Luft, in der globalen Erwärmung oder der Übersäuerung der Weltmeere. Was aber ist eigentlich der umgerechnete Preis in Geld für CO2-Emissionen? Und wie soll das aufgerechnet und bezahlt werden? Mit diesen Problemen beschäftigen sich die Frage nach dem CO2-Preis, beziehungsweise untergeordnet die CO2-Steuer und der CO2-Emissionshandel.

Es geht also vereinfacht gesagt darum, Umweltschäden (externe Kosten) in einen zu entrichtenden Geldbetrag (interne Kosten) umzuwandeln. Und damit verbunden die Frage: Wer zahlt was? Und warum eigentlich?

CO2-Preis für den Klimaschutz: Ein Anstoß zum Umdenken

Umweltexperten gehen davon aus, dass es am wirksamsten ist, CO2-Emissionen zu senken, indem man sie mit einem klar definierten Preis belegt. Die Experten sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem wichtigen „Leitinstrument“ für den Klimaschutz. Dies passiert unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit. CO2-emissionsstarke Industriezweige sollen durch den Preis pro Tonne CO2 dazu bewegt werden, auf Technologien umzuschwenken, die weniger oder gar kein CO2 verursachen.

Weitere Fragen sind, auf welche Art ein CO2-Preis gezahlt werden soll, und wie hoch dieser anzusetzen ist. Kann man die Schäden des CO2-Ausstoßes überhaupt in Geldwert darstellen? Und kann man feststellen, welche Schäden durch bereits ergriffene Maßnahmen verhindert wurden, und was diese gekostet hätten?

Wie kann man die Kosten von CO2-Emissionen eigentlich feststellen?

In jahrelanger Arbeit haben Experten verschiedene Modelle entwickelt, solche Kosten zu ermitteln, unter anderem die Methodenkonvention 3.0 des Umweltbundesamtes. Um dem komplexen Problem des Klimawandels gerecht zu werden, werden in der Methodenkonvention 3.0 vereinfacht gesagt wirtschaftliche Kosten (was kostet Energieerzeugung) mit sozialen Kosten (Umwelt- und Gesundheitsschäden) miteinander verbunden. Auch wenn die Methode vergleichsweise genau ist, gibt es in manchen Gebieten noch einige Schwankungen. Die Methodenkonvention hat im Jahr 2016 die Kosten der Schäden, die eine Tonne CO2 anrichtet, auf ungefähr 180 Euro geschätzt.

Wie soll der CO2-Preis bezahlt werden?

Eine entscheidende Frage ist auch, wie der CO2-Preis entrichtet werden soll. Man könnte eine CO2-Steuer erheben oder aber einen Handel mit Emissionen etablieren. Die Funktionsweise unterscheidet sich. Die CO2-Steuer funktioniert ausschließlich über Geld. Das Produkt wird für den Kunden teurer. Kauft der Kunde weniger, sinkt der CO2-Ausstoß. Gibt der Kunde aber mehr aus und kompensiert diese Ausgaben durch Einsparungen bei Dingen, die kein CO2 verursachen, sinken die Emissionen nicht.

Beim Emissionshandel hingegen geht es um eine fest definierte Menge CO2, die Jahr für Jahr weniger wird. CO2 soll da eingespart werden, wo es am kostengünstigsten. Industrien, die ihre Emissionen nur unter großem Aufwand senken können, können sich zusätzlichen Ausstoß hinzukaufen von Industriezweigen, die ihren Ausstoß einfacher senken können. Deswegen spricht man bei der Steuer von einer Preislösung und beim Emissionshandel von einer Mengenlösung.