Eine jahrhundertealte Tradition
Wetterlexikon: Bauernregeln
Ein Blick in die Zukunft durch Volkssprüche: Was hat es mit Bauernregeln auf sich?
Gute oder miserable Ernte – einst waren die Bauernregeln maßgeblich für den Erfolg der Landwirtschaft verantwortlich. Mit ebenjenen Sprüchen wurden Beobachtungen und Vorhersagen für Wetter, Umwelt und Menschheit festgehalten und Handlungsempfehlungen für die Ernte abgeleitet. Die besondere Reimform begünstigt dabei den Merkprozess – denn die Ableitungen der Merksprüche waren essenziell für den Erfolg der Landwirtschaft.
Von „Der Januar muss krachen, soll der Frühling lachen“ bis „Donnert’s im Dezember gar, kommt viel Wind im nächsten Jahr“ decken die überlieferten Botschaften grundsätzlich das ganze Jahr ab. Hier finden sich oftmals auch religiöse, regionale oder kulturelle Einflüsse wieder.
Die Geschichte hinter den Sprichwörtern: Warum gibt es Bauernregeln?
Da nicht alle Teile der Bevölkerung Lesen und Schreiben konnten, wurden die Bauernregeln zunächst mündlich von Generation zu Generation überliefert. So entstand eine breite Grundlage an Weisheiten, die bis heute Anwendung finden. Aber Vorsicht: Manche Reime sind eher als Empfehlung zu deuten und müssen nicht immer wörtlich genommen werden!
Auch heute noch finden viele Merksprüche ihre Anwendung – auch wenn es mittlerweile neue Methoden gibt, um Naturgeschehnisse zu registrieren und entsprechend darauf zu reagieren.
Wahrheit oder Raten: Das sagen Bauernregeln wirklich aus
Ob Wolkenformationen, Witterung oder Jahreszeiten – Umwelt-Ereignisse und ihre Folgen wurden genau unter die Lupe genommen. Die Wahrheit der Bauernregeln liegt in ihrer Wiederholung: Mehrten sich verschiedene Phänomene, so richtete sich die Landwirtschaft stärker danach. Entsprechend können die Merkreime nicht als feste Naturgesetze wahrgenommen werden, sondern haben ihren Grundstein in jahrelanger Erfahrung. Gerade im Kontext des Klimawandels könnten sich fundamentale Gegebenheiten ändern.