Der Wetter-Tag bei wetter.de

Steht der Winter vor der Tür?

Das Tiefdruckdoppel Gerda und ex-Kirk trifft Skandinavien mit voller Wucht. Polarluft und starker Schneefall sorgen dafür, dass die Monatsprognose tief bleibt. Kurz gesagt: Der Winter steht vor der Tür.
Die Ausgangslage: Eine stürmische Fusion der Tiefs
Tief Gerda befindet sich über Südkandinavien und zieht ex-Kirk, der am Donnerstagnachmittag über Südschweden liegt, quasi an. Während er weiter nordnordostwärts zieht, vereint er sich mit Gerda und einem weiteren Sturmtief. In den kommenden Tagen erwartet uns im Norden Europas starker Sturm mit teils orkanartigen Böen über 120 km/h. Zudem zieht kalte Polarluft durch das massive Tiefdrucksystem nach Süden.
Mehr Infos zu dieser Kälte-Entwicklung in Deutschland gibt es hier.

Oben im Video: Hurrikan Milton beim Landgang
Der Begleiter durch den nassen Herbst: Das Regenradar

In der Nacht zum Freitag könnte es im Süden wieder etwas nasser werden, mit Schauern und vielleicht sogar kurzen Gewittern.. An der Nordseeküste gibt es vereinzelt ebenfalls einen kleinen Regenschauer, während der Rest des Landes größtenteils trocken und mit aufgelockert bewölktem Himmel Polarlicht-tauglich bleibt. Die Temperaturen fallen auf 10 bis 5 Grad, und im Westen sowie in der Mitte wird es sogar frisch bis zu 2 Grad – also vielleicht doch lieber den dicken Pullover rausholen! An den Küsten weht zudem ein kräftiger Wind.

Und jetzt wird's spannend: Vom 10. bis 12. Oktober gibt es eine Polarlicht-Warnung! Am 9. Oktober um 02:00 Uhr (UTC) hat die Sonne einen mächtigen Ausbruch hingelegt und eine große Wolke aus Teilchen ins All geschleudert. Wenn diese Wolke in ein bis zwei Tagen die Erde erreicht, könnten wir die Chance haben, beeindruckende und helle Polarlichter zu sehen. Also, wer weiß, vielleicht wird das Wetter doch noch ein wenig magisch!

Für Freitag ist vor allem an der Küste noch etwas Wind angesagt. Im Norden und in den Alpen können uns ein paar Schauer besuchen, während der Rest des Landes trocken bleibt. Die Temperaturen fallen jedoch spürbar auf 8 bis 15 Grad – da heißt es: warm anziehen und vielleicht auch einen Regenschirm einpacken, für den Fall, dass die Wolken ihre Laune ändern!

Halten wir also die Augen offen für das Wetter und die Polarlichter.

Milton fegt Seniorensiedlung weg - Zugausfälle und keine Fähren in Deutschland

Es ist einiges los beim Wetter. In den USA, aber auch bei uns durch Sturm ex-Kirk.

In einer Wohnwagensiedlung für Senioren sind nach Angaben eines örtlichen Sheriffs im US-Bundesstaat Florida mehrere Menschen durch einen Tornado in Verbindung mit Hurrikan Milton ums Leben gekommen. Der Sheriff des St. Lucie County, Keith Pearson, machte im Gespräch mit dem Sender CNN keine genauen Angaben zu der Zahl der Toten. „Ich kann Ihnen sagen, dass es mehr als eine Person ist, die ihr Leben verloren hat und die wir bereits geborgen haben.“

In der Wohnwagensiedlung seien etwa 200 Einsatzkräfte auf der Suche nach Menschen, die noch in der Anlage eingeschlossen seien. Der Tornado habe eine „Schneise der Vernichtung“ geschlagen.

In Deutschland fielen durch Sturm ex-Kirk Züge und Fähren aus. Die Fahrten von und nach Helgoland finden heute nicht statt. Der Sturm schwächt sich über den Tag langsam ab, kann aber immer noch schwere Sturmböen hervorbringen. Das Hauptsturmfeld ist mittlerweise im Bereich Franken/Hessen/Thüringen unterwegs. Am Morgen waren in Baden-Württemberg Straßen und Gleise durch umgestürzte Bäume blockiert.

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Pegel an der Mosel steigt

Pegel der Mosel in Trier
Pegel der Mosel in Trier

Es hat sehr viel geregnet, vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands. Das hat die Flüsse gut gefüllt.

In einzelnen Regionen gibt es nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz eine mäßige Hochwassergefährdung, etwa an Mosel und Nahe.

Auch die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet der Saar sind dem saarländischen Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz zufolge stärker angestiegen. Es ist aber nichts Besorgniserregendes, denn die Regenfälle hören nun auf und das Wochenende wird ruhig.

Milton wütet in Florida

A group is silhouetted against a fallen crane along 1st Avenue South near the Tampa Bay Times offices in St. Petersburg, Florida, Thursday, Oct. 10, 2024, as Hurricane Milton's strong winds tore through the area. (Chris Urso/Tampa Bay Times via AP)
Zerstörung durch Milton in Florida

Hurrikan Milton ist auf Land getroffen. Mehr als 1,9 Millionen Menschen sind im US-Bundesstaat Florida laut Medienberichten ohne Strom. Der Wirbelsturm erreichte die Westküste Floridas mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte.

Das US-Hurrikanzentrum warnt weiterhin vor Starkregen, zerstörerischen Winden und Sturzflutgefahr im Bundesstaat Florida. Es wurden im Umfeld von Milton schon 19 Tornados registriert.

Im Zusammenhang mit Hurrikan Milton gibt es erste bestätigte Todesfälle im US-Bundesstaat Florida. Ein Tornado, der bereits vor der Ankunft des Sturms im St. Lucy County an der Ostküste Floridas wütete, tötete mehrere Menschen.

In Mexiko sind nach dem Durchzug des Hurrikans vor der mexikanischen Halbinsel Yucatán nach Angaben des nationalen Fischerverbands vier Boote mit rund 15 Fischern vermisst.

Italien kriegt weiterhin die volle Dosis Regen ab

Pioggia e maltempo a Milano - Milano, Italia - Martedì, 08 Ottobre 2024 (foto Marco Cremonesi / LaPresse)
Rain and bad weather in Milan - Milan, Italy - Tuesday, 08 October 2024 (photo Marco Cremonesi / LaPresse) / action press
Regen und schlechtes Wetter in Mailand. Italien leidet gerade sehr unter dem Wetter.

In der Lombardei und in Ligurien regnete es gestern bis zu 150 Liter auf den Quadratmeter. Damit hat es dort in den letzten 72 Stunden an einigen Wetterstationen 200 bis 300, teils bis 368 Liter Regen gegeben.

Aktuell regnet es noch stark im Piemont, in der Lombardei sowie in Ligurien. Bis zur Nacht ziehen die Regenfälle weiter nach Osten. Im Fokus dann Trentino, Venetien, Friaul, Slowenien. Es kommen noch einmal 20 bis 40, in Spitzen 100 bis 150 Liter dazu.

Besonders der Norden Italiens leidet seit Wochen unter schweren Regenfällen.

Kirk bringt Böen bis knapp 160 km/h in Deutschland

Der ehemalige Hurrikan „ex-Kirk“ zieht heute von Südwest nach Nordost über Deutschland hinweg. Er hat in Freiburg bereits orkanartige Böen von 109 km/h gebracht, über die Schwarzwaldgipfel fegt er mit Orkanböen bis knapp 160 km/h.

In den Vormittagsstunden verlagert sich das Sturmfeld etwas abgeschwächt von Baden-Württemberg über Hessen und Nordbayern dann immer mehr nach Sachsen. Gleichzeitig wird auch an der Nordsee der Wind stürmisch. Im Landesinneren ist der Sturm jedoch am Nachmittag so etwa zwischen 14 und 15 Uhr schon wieder durch.

Der Sturm-Fahrplan von ex-Kirk in Deutschland

  • Aktuell liegt das Haupt-Windfeld schon über Franken mit 105 km/h in Würzburg. Er ist damit am oberen Rand der Berechnungen, also doch etwas stärker.
  • In den nächsten Stunden erreicht das Sturmfeld den Osten (Thüringen, Sachsen, Brandenburg) mit Sturmböen in den Niederungen, schweren Sturmböen bis orkanartigen Böen im Bergland, in exponierten Lagen auch Orkanböen.
  • Am Nachmittag zieht das Haupt-Windfeld bereits über Brandenburg, Berlin und Vorpommern ab in Richtung Nordosten. Auch hier nochmal Sturmböen, bei Gewittern sind schwere Sturmböen denkbar.
  • Nachmittag/Abend: Sturmböen an den Küsten, schwere Sturmböen in Richtung Sylt, Rügen möglich.
  • Weiterhin gilt der Hinweis: Anders als im Winter tragen die Bäume Laub und sind anfälliger als das vielleicht erwartet wird. Außerdem sind die Böden aufgeweicht.

Millionen Menschen zittern vor Milton

Klimakrise macht Hurrikans stärker

A resident walks through debris following the passing of Hurricane Helene, in Marshall, North Carolina, U.S., October 8, 2024. REUTERS/Eduardo Munoz
Zerstörung nach Hurrikan Helene in North Carolina

Hurrikans sind brutale Wetter-Ereignisse, doch die Klimakrise macht sie noch stärker. Einer aktuellen Analyse zufolge hat der Klimawandel die heftigen Regenfälle und Windgeschwindigkeiten des Hurrikans Helene in den USA noch verstärkt. Ohne die menschengemachten Klimaveränderungen wäre der Wind um etwa elf Prozent schwächer und der Regen um etwa zehn Prozent geringer ausgefallen, heißt es in einer Schnellanalyse der Wissenschaftler-Initiative World Weather Attribution. Das ist auch recht einfach zu erklären, denn warme Luft kann mehr Energie aufnehmen und das warme Wasser vor den Küsten Mexikos und der USA ist bester Nährboden für solche Stürme.

Helene war vor knapp zwei Wochen auf Florida getroffen. Weit mehr als 200 Menschen kamen durch den Sturm ums Leben.

Die Wetterlage: Deutschland weiter im Griff von Tief Gerda

Wetterlage
Kirk zieht von Frankreich her mit seinem Frontensystem über Deutschland nordostwärts. Dahinter gelangt instabile und kühlere Atlantikluft zu uns.

Tief Gerda liegt bestimmt weiter mit feuchter, aber warmer Luft unser Wetter. Am meisten regnet es im Saarland, am wenigsten in Niederbayern und in der Lausitz. Am Donnerstagfrüh erreicht dann der ehemalige Hurrikan Kirk unser Land und sorgt für Gefahr von Sturmböen im Flachland und Orkanböen auf den Bergen.

Experte im Video: Das alles kann uns der Oktober bringen

Meteorologisch und klimatologisch liegt der Oktober mitten im Herbst. Damit ist er ein Monat der Stürme, der aber auch schon richtig winterlich sein kann. In der Vergangenheit sogar mit strengem Frost unter -10 Grad. Und natürlich hat auch der Sommer mit letzter Hitze noch Chancen, wie Meteorologe Paul Heger oben im Video erläutert.

Video: Temperaturfilm für Deutschland die nächsten 14 Tage

(mit dpa)