Luftmassengrenze sorgt für Bewegung

Silvester mit Sturm und anschließendem Wintereinbruch?

von Oliver Scheel

Im südlichen Skandinavien tobt sich gerade heftiges Wetter aus. An der Küste gibt es reichlich Regen, oberhalb von 500 Metern viel Schnee. Was das mit uns zu tun hat? Noch nichts, aber diese Luftmassengrenze schiebt sich nach Süden und wird uns turbulentes Wetter bringen. Vielleicht genau zu Silvester.
Oben im Video die Wetterentwicklung in Deutschland in den nächstenTagen

So ist das Wetter derzeit

Weihnachten ist vorbei, Hoch Günther macht aber weiter und so ändert sich an dem windschwachen Wetter erst einmal kaum etwas: Im Norden herrschen dichte Wolken mit etwas Nieselregen, im Süden wird es nach Auflösung einzelner Nebelfelder oft sonnig. Über Südskandinavien verläuft eine Luftmassengrenze und in der Region rund um Bergen gibt es reichlich Regen und oberhalb 500 m Schnee.

Diese Luftmassengrenze wird bald wetterbestimmend bei uns: Sie arbeitet sich am Wochenende langsam zu den deutschen Küsten voran und dann frischt dort der Wind auf, während sich im Süden der Hochdruckeinfluss zum Teil noch bis ins neue Jahr rettet.

Wetter zu Silvester und Neujahr

Windprognose für Silvester
Windprognose für Silvester

Was macht die Luftmassengrenze mit unserer Silvesterparty? Eine durchaus spannende Frage.

Denn Silvester könnte besonders im Norden wirklich unangenehm werden. Es wird an der Küste stürmische Böen geben, die die Durchführung eines Feuerwerks sogar komplett verhindern könnten. Damit sind wir aber auch schon im schlimmsten Szenario angelangt: Sturm an der Küste genau zum Jahreswechsel. Je weiter südlich, umso weniger wird davon ankommen. Es wird also im Süden wesentlich ruhiger als im ruppigen Norden. Dazu wird es im Norden am ehesten nass und auch ziemlich mild. Im Süden wird sich der ruhige Winter zumindest in den Höhen halten und vielleicht rettet er sich sogar ins neue Jahr.

Die Party: Im Norden fliegen die Raketen wegen des Windes kreuz und quer. An der Küste könnten die Feuerwerke gar dem Sturm komplett zum Opfer fallen. Weiter landeinwärts sieht es besser aus, auch wenn es im gesamten Norden wegen des Windes ungemütlich wird. Ob es auch regnet, können wir derzeit noch nicht sagen. Das hat viel mit der genauen Position der Luftmassengrenze zu tun.

Neujahr: Der Start ins neue Jahr wird im Norden auf jeden Fall unangenehmer als im Süden. Da sollte der Sonne-Nebel-Mix erhalten bleiben.

Übrigens: Mit der Luftmassengrenze kann es auch sehr schnell glatt werden im Land. Auch das ist eine Opton für die Silvesternacht, zumindest in höher gelegenen Regionen.

Feuerwerk? Nein, danke! An diesen Orten kann man Silvester ganz ohne Böllerei genießen

Und dann? Kann die Luftmassengrenze den Winter ins Land tragen?

Die aktuelle Januar-Prognose
Die aktuelle Januar-Prognose

Wagen wir noch einen Blick in den Januar, immerhin ist das ja DER Wintermonat. Tatsächlich berechnen viele Modelle derzeit ein Wintercomeback. Und das könnte schon Anfang des Jahres mit der Luftmassengrenze soweit sein: „Je weiter die Luftmassengrenze nach Süden kommt, trifft sie auch auf schneebedeckte Regionen. Da kann es dann schnell glatt werden. Und auch neuer Schnee ist möglich. In den Alpen erwarten wir dann ohnehin neue Schneefälle“, blickte wetter.de-Meteorologe Carlo Pfaff voraus.

Das sieht auch unsere aktuelle Prognose so. Niederschläge und sinkende Temperaturen sprechen für einen winterlichen Jahresstart. Sind wir mal gespannt, das wäre ja mal etwas Positives. schließlich war 2024 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.

Vorsicht bei der Langfrist

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die unter anderem der Energiewirtschaft dienen können.

(osc)