Abfall im Weltall
Raubt uns der Weltraumschrott bald den Schlaf?
Viele lieben den Anblick des Himmels in einer sternenklaren Nacht. Doch das, was wir da in der Ferne sehen, ist teilweise eigentlich nur eins: Schrott. Unter anderem zieren kaputte Satelliten oder verlorenes Werkzeug den Orbit. Der Müll ist nicht nur sehr gefährlich, sondern er sorgt auch dafür, dass wir immer weniger Sterne sehen und die Nächte immer heller werden.
Im Video: So funktioniert die galaktische Müllabfuhr
Wie Weltraumschrott die Nächte erhellt

Straßenlaternen, Schaufenster oder auch die heimische Beleuchtung sorgen schon lange für hellere Nächte. Doch die Lichtverschmutzung kommt auch zu einem großen Teil aus dem Weltraum. Mehr als 30.000 Weltraumobjekte umkreisen die Erde. Unter anderem zählen hierzu Satelliten aber auch Schrott, der ziellos durch den Orbit reist. Diese Objekte reflektieren teilweise Sonnenlicht auf unseren Planeten und erhellen sogar Regionen, die vollkommen unbewohnt sind und keine irdischen Lichtquellen haben. Inzwischen leben schon 80 Prozent der Menschen unter einem anormal hellen Nachthimmel. Für ein Drittel von ihnen ist es durch die Lichtverschmutzung unmöglich die Milchstraße zu sehen.
So gefährlich ist Weltraumschrott

Seitdem im Jahr 1957 der erste Satellit Sputnik startete, hat es hunderte nachgewiesene Explosionen und Kollisionen im All gegeben. Übrig geblieben sind davon mehr als 8.000 Tonnen Schrott, die rasend schnell durch den Weltraum schweben. Manche dieser Trümmerteile sind sehr groß, andere nur wenige Millimeter klein. Unabhängig von der Größe ist die Gefahr, die jedes Trümmerteil, bei einer Geschwindigkeit von mehreren zehntausend Kilometern pro Stunde, birgt.
Diese Objekte stellen im Weltraum eine Gefahr für Satelliten dar und könnten durch weitere Zusammenstöße zu noch mehr Schrott führen. Auch die Internationale Raumstation ISS hat hunderte Kilometer über der Erde mit Weltraumschott zu kämpfen. Jedes Jahr fliegt sie regelmäßig Ausweichmanöver, um nicht beschädigt zu werden.
Aber der Müll im All kann auch auf der Erde lebensgefährlich werden: Bei mehr als der Hälfte aller Raketenstarts werden Teile im All gelassen, die dann nach Tagen oder Jahren wieder in die Erdatmosphäre eintreten können. Ein großer Teil übersteht die Hitze des Wiedereintritts und könnte zum Risiko für Menschen werden. Wissenschaftler der University of British Columbia in Kanada haben hierzu errechnet, dass es eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent gäbe, dass in den nächsten zehn Jahren ein Mensch zum Opfer von Weltraumschrott fallen könnte.
Was wird gegen Weltraumschrott unternommen?
Experten fürchten, dass Raumflüge in der Zukunft nicht mehr möglich sein könnten, wenn nicht gegen die vielen Fragmente im All vorgegangen wird. Seit April 2021 steht in Darmstadt in einem neuen Zentrum der europäischen Weltraumorganisation ESA Weltraumsicherheit im Fokus. Mit der Mission „ClearSpace-1“ will die ESA eine Weltraum-Müllabfuhr testen. Die Sonde soll den Schrott umklammern und ihn zur Erde leiten, um dann in der Atmosphäre zu verglühen.
Auch das amerikanische Space-Surveillance Network hat Weltraumobjekte mit einer Größe ab zehn Zentimetern im Blick und ortet diese. Mehr als 44.300 Objekte waren es 2019. Doch trotz Beobachtungen und Warnungen ist es schwer zu sagen, wie viele kleinste Teilchen das Licht im Weltall verschmutzen.
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(jjo)