Neuer Bericht zur Erderwärmung
Weltklimarat-Bericht: Erderwärmung muss auf 1,5 Grad begrenzt werden

Wie sich die Erderwärmung auswirkt, erleben wir in diesem Jahr hautnah. Ein endloser Sommer und anhaltende Trockenheit. Nun hat der Weltklimarat "IPCC" einen Bericht vorgelegt, nach dem sich die Risiken der Erderwärmung durch eine Begrenzung auf 1,5 Grad einigermaßen einschränken lassen könnten. Gleichzeitig warnen die Forscher aber davor, was bereits bei einer Erwärmung um 1,5 Grad Celsius passieren könnte - und erst recht bei 2 Grad.
Bei 2 Grad sind die Korallenriffe verloren
Der Bericht zeigt einige klare Unterschiede zwischen einer Erwärmung von 1,5 und einer von 2 Grad. Der globale Meeresspiegel würde bis zum Ende dieses Jahrhunderts bei 1,5 Grad Erwärmung um zehn Zentimeter weniger klettern als bei 2 Grad.
Einen eisfreien Arktischen Ozean im Sommer gäbe es laut "IPCC" bei 1,5 Grad wahrscheinlich einmal pro Jahrhundert, bei 2 Grad vermutlich "mindestens einmal pro Jahrzehnt". Außerdem warnen die Autoren davor, dass etwa 70 bis 90 Prozent der Korallenriffe verschwinden, wenn es um 1,5 Grad wärmer wird, bei 2 Grad seien praktisch alle verloren. Darüber hinaus könnten bei 2 Grad Erwärmung deutlich weniger Fische gefangen werden.
Wenn nichts passiert, wird es bis zu 4 Grad wärmer

Einig sind sich die meisten Forscher, dass die Welt ohne zusätzliche Anstrengungen auf 3 bis 4 Grad Erwärmung zusteuert. Der globale Ausstoß etwa von Kohlendioxid (CO2) müsste nach dem "IPCC"-Bericht für das 1,5-Grad-Ziel von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und im Jahr 2050 Null erreichen. Insbesondere, wenn der Ausstieg aus der Kohle weiter verzögert würde, würde die Tür zum 1,5-Grad-Ziel endgültig zugeschlagen werden.
Angesichts des Klimawandels warnt auch das Rote Kreuz vor mehr und vor allem schwierigeren Katastropheneinsätzen. "Mehr als die Hälfte unserer Operationen sind inzwischen wetterbedingt, viele weitere werden vom Klima beeinflusst oder zusätzlich verschärft", sagte der Präsident der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Francesco Rocca. Laut der Weltorganisation für Meteorologie sind 2016 rund 23,5 Millionen Menschen wegen wetterbedingten Katastrophen geflüchtet.