Wann, wie und wie viel?

Hecke schneiden im Februar - so werden die verschiedenen Hecken geschnitten

von Amelie von Kruedener

Gardener with a professional garden tools at work. planting of greenery.
Jetzt muss die Heckenschere raus, denn ab 1. März darf nicht mehr geschnitten werden.

Der Februar ist der perfekte Monat, um Hecken einen klaren Schnitt zu verpassen. Wer zu lange wartet, bekommt nicht nur wuchernde Pflanzen, sondern riskiert auch Ärger mit dem Gesetz. Denn ab März beginnt die Brutzeit der Vögel, und dann ist Schluss mit radikalen Schnitten. Wir sagen, wie welche Hecke geschnitten werden soll.
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Welche Hecken dringend in Form gebracht werden sollten

Nicht alle Hecken wachsen friedlich vor sich hin. Manche treiben regelrecht ins Chaos aus, andere werden von unten kahl und sehen aus wie traurige Skelette. Hainbuche, Liguster, Rotbuche oder Thuja gehören zu den Kandidaten, die im Februar unbedingt gestutzt werden sollten. Ein kluger Schnitt fördert nicht nur das Wachstum, sondern sorgt dafür, dass die Hecke später nicht aussieht wie ein zerzauster Besen.

Welche Hecke braucht welchen Schnitt? – Die Übersicht

Nicht jede Hecke verträgt den gleichen Schnitt. Manche sind robuste Überlebenskünstler, andere nehmen radikale Eingriffe übel. Damit die grüne Wand nicht zum Sorgenkind wird, hier eine schnelle Übersicht:

Schnittfreudige Hecken – vertragen auch einen radikalen Rückschnitt
Diese Hecken können bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden und treiben zuverlässig wieder aus:

  • Hainbuche – Extrem schnittverträglich, kann sogar bodennah gekürzt werden
  • Liguster – Überlebt selbst radikale Verjüngungsschnitte
  • Rotbuche – Sehr robust, aber nicht zu oft stark einkürzen
  • Feldahorn – Wächst nach starkem Rückschnitt kräftig nach
  • Eibe – Auch alte Exemplare treiben nach Kahlschlag wieder aus

Mäßig schnittverträgliche Hecken – nicht zu tief schneiden
Diese Pflanzen dürfen gekürzt werden, aber zu viel Verlust am alten Holz kann problematisch sein:

  • Kirschlorbeer – Formschnitt okay, radikaler Schnitt nur mit Geduld erträglich
  • Stechpalme – Verträgt Schnitt, aber langsam wachsend
  • Thuja – Vorsicht! Einmal ins alte Holz geschnitten, treibt sie dort nicht mehr aus
  • Scheinzypresse – Ähnlich wie Thuja, nur vorsichtige Formkorrekturen

Heikle Kandidaten – nur vorsichtig schneiden
Diese Hecken reagieren empfindlich auf zu starken Rückschnitt:

  • Lavendelheide – Nur behutsam in Form bringen, radikaler Schnitt schadet
  • Rhododendron – Nur selektiv auslichten, sonst lange Kahlstellen
  • Buchsbaum – Regelmäßiger, sanfter Formschnitt hält ihn dicht
  • Bambus – Starker Rückschnitt kann die Pflanze schwächen

Bis zum 1. März muss das erledigt werden, denn danach ist ein starker Rückschnitt und das „auf den Stock setzen“ zum Schutz von Vögeln nicht mehr erlaubt.

So wird richtig geschnitten – keine halben Sachen!

Farmer is pruning branches of fruit trees in orchard using long loppers at early springtime.
Der Winter ist eine gute Zeit, um den Garten und Hecken und Bäume zu schneiden.

Ein guter Heckenschnitt ist kein zielloses Herumschnippeln. Stattdessen gilt: unten breiter als oben, damit die Sonne überall hinkommt. Wer die Hecke zu schmal schneidet, riskiert, dass sie von unten verkahlt.

Für den Feinschliff reicht eine scharfe Heckenschere, bei dicken Ästen braucht es eine Astsäge. Wer mit stumpfen Werkzeugen arbeitet, hinterlässt ausgefranste Wunden, die die Hecke anfällig für Krankheiten machen – also lieber vorher schärfen.

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Nachsorge: Jetzt bloß nicht nachlassen

Nach dem Schnitt braucht die Hecke ein bisschen Pflege, damit sie sich schnell erholt. Eine Schicht Kompost oder Mulch versorgt die Wurzeln mit Nährstoffen, und falls noch einmal eisige Temperaturen drohen, schützt ein Vlies die frisch geschnittenen Triebe.

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(avo)