Krasse Vorhersagen

Blitz-Alarm nach Saharaschelle - wie lang hält die Hitzewelle?

von Björn Alexander und Oliver Hantke

Erst Hitze, dann Blitze - das ist oft die Formel, wenn es um unseren Sommer geht. Allerdings bleibt noch die Frage: wie hartnäckig ist denn die beginnende Hitzewelle? wetter.de-Meteorologe Björn Alexander sieht hier eine enorme Spannweite bei den verschiedenen Wettercomputern.

Bis wann bleibt uns die Hitze in Deutschland erhalten?

„Bereits für den Sonntag haben einige Wettermodelle schon intensive Gewitter berechnet - vor allem im Nordwesten”, erklärt Björn Alexander. Höchstwahrscheinlich bleibe es unterdessen aber im Süden und Osten brütend heiß, bevor die Vorhersagen der Wettercomputer eine ordentliche Grätsche für die nächste Wetterwoche hinlegen.

Variante 1 - Dauerhitze und kein Ende

Die „hitzigste Version unter den Prognosen” legte laut Alexander das Europäische Wettermodell in einem seiner letzten Läufe hin. „Auch wenn es sich zuletzt in den Trends etwas weniger heiß präsentierte, so gab es Ansätze, die ab Mitte kommender Woche nochmals eine mega Hitzeblase nach Deutschland kommen lassen wollten”, so der Meteorologe. Und auch bei den aktuellsten Varianten wäre demnach erst am Freitag kommender Woche im Süden Deutschlands Schluss mit der Hitze.

Variante 2 - Explosiver Luftmassen-Mix zündet ab Montag

Die Grafik zeigt das Gewitterrisiko für Montag, 20.06.2022
Am Montag könnte es über Deutschland krachen

Beim Blick auf andere Wetterberechnungen zeigt sich hingegen ein Bild, das Alexander so beschreibt: „Beim Amerikanischen Wettermodell läuft der Luftmassenwechsel rasanter. Bereits am Montag wird es demnach auch im Süden für die Heißluft eng. Zwar könnte sie am Dienstag nochmals kurz an Intensität zurück gewinnen, aber alles in allem sind die Werte deutlich gedämpfter.” So oder so sei es aber eine spannende Entwicklung für die nächste Woche, die aber „leider auch gefährlich werden kann”.

Wetterwechsel - wie brisant wird es?

Björn Alexander: „Obgleich die Vorhersagen noch sehr uneins sind, so müssen wir uns spätestens ab Sonntag mit den ersten Hitzegewittern im Nordwesten sowie in Richtung Alpen schon auf Unwetter einstellen. Denn diese extrem heißen Luftmassen gepaart mit entsprechender Feuchtigkeit haben immer auch ein hohes Unwetterpotenzial. Und das gilt ebenfalls für einen möglichen Wetterwechsel, wenn die ein oder andere Kaltfront gegen die Hitze anlaufen wird.”

Mit welchen Gefahren müssen wir rechnen?

„Grundsätzlich spielen neben blitzintensiven Gewittern sicherlich auch Starkregen, Hagel und Sturmböen eine Rolle. Je nach Dynamik sind natürlich Orkanböen nicht auszuschließen.” Auf die Frage nach Tornados - ähnlich wie bei den letzten schweren Unwettern - antwortet der Meteorologe: „Grundsätzlich lässt sich natürlich auch schon jetzt bei den Vorhersagen das Potential für Tornados bestehen könnte. Aber konkrete Vorwarnungen für die kleinräumigen Wirbelstürme machen jetzt noch überhaupt keinen Sinn.

Fazit: Süden bleibt noch lange heiß - sonst kann’s früher krachen

Unterm Strich bleibt die Hitze dem Süden am längsten heiß - je nach Wettermodell sogar bis über die Mitte der kommenden Woche hinaus. Damit wäre es eine Hitzewelle von über einer Woche. Der Norden bleibt hierbei außen vor - zumal es dort bereits ab Montag spürbar abkühlen kann. Dabei bahnt sich zum Wetterwechsel eine Unwetterlage an, die es leider wieder in sich haben.

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(bal, oha)