Süden erntet Schauer und Gewitter

Sahnen die Nordlichter beim Sommer jetzt so richtig ab?

von Oliver Hantke & Björn Alexander

Bereits in den kommenden Tagen zeichnet sich eine eindeutige Wetterteilung ab. Allerdings hat die in Sachen Sonne und Wärme nicht den Süden vorn. Verkehrte Welt? Ein Muster, das sich im Juni-Trend fortsetzen könnte.

Die Ausgangslage: Kontraste bauen sich auf

Während sich über Skandinavien die Hochs die Klinke in die Hand geben, will sich über Teilen von West- und Südeuropa Tiefdruckeinfluss festbeißen. Das quittieren die Wettercomputer in den kürzerfristigen Prognosen und auf Deutschland herunter gebrochen mit eindeutigen Zahlen. Bis einschließlich Sonntag bekommen die Nordlichter bis um die 70 Sonnenstunden, während Richtung Alpen bis 80 Liter pro Quadratmeter oder mehr drin sind. Und das spüren wir ebenso bei den Temperaturen: Mit Sonne 20 Grad und mehr – an den Alpen im Dauerregen keine 10 Grad und Schnee auf den Bergen. Zumindest vorübergehend lassen die Eisheiligen 2023 grüßen, bevor es am Wochenende wieder auf 14 bis 23 Grad herauf geht. Doch dieses Wettermuster könnte uns längerfristig begleiten.

Hier wird gebrodelt, da wird geblockt

Prognose und Vorhersage für die kommenden 42 Tage in Garmisch - das könnte übel werden
Während sich der Norden in den kommenden Wochen wiederholt trocken und freundlich präsentiert, sieht es im Süden ganz anders aus. Der Regen und die Gewitter könnten sich sogar nochmals intensivieren!

Der Grund für diese Wetterteilung mit der großräumigen Druckverteilung scheint durchaus Potenzial für lange Haltbarkeit zu haben. Selbst im Juni 2023 spielt die experimentelle Langfrist mit einer blockierenden Wetterlage über Skandinavien, die die Tiefs in einem mehr oder minder breiten Bogen ablenkt. Klassischerweise gibt es bei dieser Wetterlage gerne mal Schauer und Gewitter über dem Alpenraum. Und auch diese Niederschlagsverteilung kommt bei den aktuellen Prognosen heraus: Norddeutschland sonnig und trocken, Süddeutschland brodelnd in der Gewittersuppe mit einem erhöhten Unwetterpotenzial für den weiteren Verlauf im Mai sowie im ersten Sommermonat.

Juli 2023 in den Prognosen gedreht

Prognose und Vorhersage für den Juli 2023
Das Thema Trockenheit ist in den Juli-Prognosen erst einmal raus

Zeigte sich der Juli bei den Aktualisierungen der Prognosen in den letzten Wochen wiederholt zu trocken bis extrem zu trocken, so hat sich das Bild momentan komplett gewandelt. Das Thema Trockenheit wäre damit erst einmal wieder raus, dafür kochen die Vorhersagen weiterhin auf einem überhitzten Temperaturniveau. Und auch der letzte Sommermonat hat zuletzt eine Trendwende in den Computertrends erfahren.

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Wie wird das Wetter im August 2023 in Deutschland?

Trend und Prognose für den August 2023
Die Hundstage könnten ihrem Ruf gerecht werden.

Geht es nach den Prognosen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA, dann wird der August nur etwas zu warm mit einem meist durchschnittlichen Regenangebot. Das sehen die aktuellen Vorhersagen basierend auf dem Europäischen Wettermodell dagegen ganz anders: Extreme Trockenheit und gut zwei Grad über dem langjährigen Mittel würden uns einen respektablen Hitzemonat bescheren.

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Vorsicht bei der Langfrist

Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.

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(bal, oha)