Griechenland und Türkei betroffen

Afrikanische Heißluft trifft Europa mit brachialer Hitzespitze

von Björn Alexander & Martin Pscherer

Während der Sommer in Deutschland zuletzt der Schafskälte zum Opfer gefallen ist, sieht es im Südosten unseres Kontinents ganz anders aus. Denn hier liegen Temperaturen bei 35 bis 45 Grad.
Oben im Video: Europäische Wetterküche außer Rand und Band – extreme Hitze, schwere Unwetter

Krasse Hitze auf Rekordniveau

Enorme Hitze trifft Europa
In der Spitze lagen die Temperaturen zuletzt bei fast 45 Grad

Wer die Hitze sucht, der findet sie in diesen Tagen im Süden Europas. Dabei kommt das westliche Mittelmeer temperaturtechnisch mit Spitzen um die 30 Grad noch ziemlich entspannt daher. Ganz anders gestaltete sich das hochsommerliche Geschehen indes am östlichen Mittelmeer. Nordafrikanische Hitze hat sich ausgebreitet – und das zuletzt mit Spitzen bis knapp 45 Grad in Teilen der Türkei. Damit liegen die Werte um die 10 bis 15 Grad über dem Klimamittel von 1961 bis 1990. Und auch die Nächte sind extrem schlaffeindlich und belastend mit Tiefstwerten, die zum Teil bei um die 30 Grad liegen.

Hitzepeak überschritten

In den kommenden Tagen geht es zwar noch sehr heiß mit Höchstwerten bis an die 35 Grad weiter. Aber der Höhepunkt der extremen Hitze ist durch – zumindest vorerst einmal. Denn die Vorzeichen für einen extrem heißen Verlauf des Sommers 2024 sind leider durchaus vorhanden, wie Meteorologe Paul Heger zusammenfasst: „Zum einen ist die große Hitze schon da. In Afrika lauern schon etwas länger knapp 50 Grad und das Mittelmeer an sich ist immer noch sehr warm und kann kaum noch Abkühlung bringen. In den nächsten Wochen werden somit immer wieder Spitzen um die 40 Grad berechnet. Das europäische Langfristmodell berechnet zum anderen eine ausgeprägte Hitzeglocke bis in den August hinein – am gesamten Mittelmeer. Dazu bleibe es trockener als normal. Keine guten Vorzeichen hinsichtlich Hitze, Dürre und Waldbränden.”

Schafft die Hitze es auch bis zu uns?

Von einer Überperformence ist der Sommer 2024 hierzulande weit entfernt. Die erste Junihälfte brachte uns ein Temperaturmittel von kaum 15 Grad. Gemessen am Durchschnittsjuni den letzten drei Jahrzehnten war es damit fast 1,5 Grad zu kalt. Und immerhin: Ein bisschen Mittelmeerwärme schickt sich an, bis zu uns zu kommen. Nächste Woche mit Spitzen über 30 Grad. Aber: Der Dauersommer der beständigen Art will es wohl nicht werden. Und auch die längerfristigen Prognosen kredenzen uns im Juli derzeit einen durchschnittlichen Kernsommer. Das entspricht einem Temperaturmittel von rund 18,5 Grad, um die 80 bis 85 Liter Regen pro Quadratmeter und rund 230 Sonnenstunden.

(bal, mps)