Ein Phänomen namens Glof
Extremwetter mit Rekordhitze bis 50 Grad und eine drohende Riesen-Katastrophe
Der Sommer 2023 zeigt schon jetzt im Juni dramatisches Extremwetter. In Asien zum Beispiel bedrohen drastische Hitzespitzen zwischen 40 und 50 Grad Leib und Leben der Bevölkerung. Und nicht nur das. Durch die Hitze schmelzen die Gletscher in den Bergen so schnell, dass die Dämme der Gletscherseen den Druck des Wassers nicht mehr lange aushalten werden.
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Hitzewelle in China - Peking mit Allzeit-Hoch - höchste Hitze-Alarmstufe

Deutschlands Hitzespitze am Donnerstag, einen Tag nach dem astronomischen Sommeranfang, mit 36 Grad in Benediktbeuern war schon brutal. Und dabei noch nicht einmal ein Rekordwert. In China aber, genauer gesagt in der Hauptstadt Peking, wurde mit 41,1 Grad der heißeste Juni-Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. In der ostchinesischen Provinz Shandong am Gelben Meer standen laut chinesischem Wetterdienst sogar 43 Grad auf den Thermometern sogar 43 Grad. Der Wetterdienst rief die höchste Hitze-Alarmstufe für nördliche und östliche Teile des Landes aus. Die Hitze fällt mit den drei Feiertagen des Drachenboot-Festes zusammen.
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Pakistan und Indien: Viele Todesopfer bei Hitze bis zu 50 Grad

Noch schlimmer ist die Lage in Pakistan. Pakistans Behörden erwarten in den heißesten Provinzen Temperaturen bis zu 50 Grad. Sie riefen die Bevölkerung auf, sich in kühleren Innenräumen aufzuhalten. Das benachbarte Indien wird ebenfalls von einer glühenden Hitzewelle heimgesucht. Es wird von bis zu 170 Todesopfern aufgrund der Hitze gesprochen. Die Behörden forderten auch hier Menschen im Alter von über 60 Jahren und jene mit bestimmten Vorerkrankungen auf, tagsüber nicht ins Freie zu gehen.
Pakistan: Dämme der Gletscherseen drohen zu brechen

Angesichts der Rekordtemperaturen in dem südasiatischen Land fürchten Experten dramatische Brüche von Gletscherseen. Ganze Dörfer könnten von den Wassermassen weggespült werden. Wissenschaftler verwenden den Begriff Glof (Glacial Lake Outburst Flood), um dieses Phänomen zu beschreiben.
Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen gelten etwa mehr als 30 Gletscherseen in Pakistan als akute Gefahr. Bei dem Ausbruch können Millionen von Kubikmetern Wasser und Geröll freigesetzt werden. „Unsere Experten überwachen die Gletscher und die Rettungsteams sind für jeden Notfall bereit“, sagte ein Verwaltungsbeamter in Chitral, einer Hochgebirgsebene und gleichzeitig einer der entlegensten Gebiete der Welt.
Pakistan trägt verhältnismäßig wenig zu den weltweiten Kohlendioxid-Emissionen bei, gilt aber als eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder. Sturzfluten, Dürren sowie Bodenerosionen haben in den vergangenen Jahren zugenommen.
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(ctr mit dpa)