Heiße Prognosen für Juli und August
Siebenschläfer geht mit Hitzewelle zu Ende - droht jetzt den ganzen Sommer Hitze?
Der eigentliche Siebenschläferzeitraum geht in dieser Woche zu Ende. Und es kommt jetzt genau eine neue Hitzewelle mit dem heißesten Tag des Jahres auf uns zu. Was hat das für heiße Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Sommers 2023?
Was steckt hinter Siebenschläfer-Regel noch einmal genau?
Der Siebenschläfer-Tag steht zwar am 27. Juni im Kalender. Das darf man aber aus verschiedenen Gründen nicht allzu eng sehen. Denn der eigentliche Siebenschläfer-Tag ist durch die Verschiebung mit der gregorianischen Kalenderreform tatsächlich erst später. Nämlich am 7. Juli. Unabhängig davon ist der zu betrachtende Zeitraum nicht nur ein Tag, sondern ein Zeitfenster, das sich von Ende Juni bis ins erste Juli-Drittel hinein erstreckt. Stellt sich nämlich in dieser Zeit eine stabile Wetterlage ein, dann hat diese eine hohe Wahrscheinlichkeit, sich über einige Wochen zu halten.
Juli wird fast 3 Grad zu warm ausfallen, aber immer wieder Regen

Die recht normale Sommerphase mit angenehmen, zum Teil sogar recht frischen, Temperaturen geht definitiv am zweiten Juli-Wochenende zu Ende. Denn die Werte liegen dann fast aussschließlich bis zum Ende des Monats über dem Mittel. Am Freitag startet ein Hitzewelle, die mit dem heißsten Tag des Jahres um die Ecke kommen möchte. Zu schlagen sind offizielle 35,7 Grad in Reit im Winkel. Da aber schon jetzt 37 Grad und mehr berechnet werden, fällt dieser Rekord sehr wahrscheinlich. Und dieser Rekord könnte nach einer kleinen Hitzepause mit Unwettergefahr eine Woche später wieder übertroffen werden.
Wetterkarten für Deutschland mit Regenmengen, Windspitzen und Höchstwerten
Juli 2023 legt mit weiterer Hitzespitze nach - über 40 Grad möglich

Denn am Ende des zweiten Monatsdrittels könnte sich wieder ein Hitzelage einstellen. Eine länger andauernde Hitzewelle ist zwar nicht zu sehen, aber es scheint ziemlich heiße Luft aus dem Südwesten Europas angezapft zu werden. Im Westen und Südwesten drohen dann Hitzespitzen von über 40 Grad. Selbst der absolute Temepraturrekord von Deutschland mit 41,2 Grad wäre dann in Gefahr.
Was danach beim Wetter kommt, sieht dann deutlich entspannter von den Temperaturen aus. Aber es scheint sehr wechselhaft zu werden, da immer wieder Niederschläge berechnnet werden
Lese-Tipp: Von Hitze bis Unwetter - So sieht es mit dem Wetter im Juli aus
Prognose für den letzten Sommermonat August - Hundstage ohne viel Biss

Zwar deutet sich auch im August im ersten Drittel eine Hitzespitze aus, aber lang anhaltende Hitze mit an die 40 Grad stehen nicht auf der Uhr. Zwar soll der August auch deutlich zu warm – immerhin noch zwei Grad mehr – ausfallen, aber auch hier sind einige Niederschlagsereignisse berechnet, die einen wechselhafteren Charakter des Wetter darstellen. Zumal die Abweichungen ab Mitte August fast normal sind.
Die Hundstage 2023 hätten somit schnell ihr Pulver verschossen und kommen ohne viel Biss daher. Aber bis dahin kann noch viel passieren, zumal die Hitze im Süden Europas nicht weit entfernt liegt. Kurze heftige Hitzewellen sind also im weiteren Verlauf des Sommers noch nicht endgültig abzuschreiben.
Lese-Tipp: Die größten Wettergefahren im Sommer: Gewitter sind es nicht
Obacht bei den Computer-Langfristtrends
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über einen Zeitraum von fünf bis bis zehn Tagen im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
Wie ist das Wetter im Sommer in Deutschland?
Hier ein Klimacheck für unsere Sommermonate Juni, Juli und August:
- Meteorologischer Sommeranfang ist der 1. Juni, das Ende ist am 31. August, kalendarisch beginnt der Sommer um den 21. Juni herum
- In diesen drei Monaten bekommen wir im Deutschlandschnitt normalerweise um die 230 Liter Regen pro Quadratmeter
- In Sachen Sonnenschein ergattert jeder Sommermonat im Schnitt um die 210 Sonnenstunden, so dass es am Ende gerne mal um die 630 Stunden Sonne sind
- Besonders heiße Sommer waren beispielsweise der Sommer 2003 (Durchschnittstemperatur über 19,5 Grad) oder die Sommer 2018 und 2019 (im Mittel knapp 19,3 Grad)
- Außergewöhnliche Trockenheit brachten uns in Summe unter anderem die Sommermonate in den Jahren 2018 und 2019
- Sehr nass verliefen zum Beispiel die Sommer 2011, 2017 oder 2021. Aber auch in den Sommern 2015 oder 2016 gab es regional etliche regenintensive Unwetterlagen
- Die heißeste Phase mit vielen Stationen von um die 40 Grad und mehr erlebten wir im Juli 2019 als mit 41,2 Grad in Duisburg-Baerl auch der aktuelle deutsche Hitzerekord aufgestellt wurde
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
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(oha)



