Schutz vor Sonnenstrahlung?

Mysteriöses Mars-Loch weckt Interesse der Wissenschaft

von Karim Belbachir

Ein rätselhaftes Loch in einer Mars-Region, in der vermutet wird, dass sie durch aktiven Vulkanismus geformt wurde, hat das Interesse der Forscher geweckt.

Region deutet auf vulkanische Aktivität hin

Loch an der Flanke des Arsia Mons
Bei diesem Loch an der Flanke des Arsia Mons auf dem Mars vermuten Nasa-Wissenschaftler, dass es sich um eine Lavaröhre handelt.

In der Region des erloschenen Vulkans Arsia Mons, Teil der Tharsis Montes Vulkan-Gruppe auf dem Mars, hat der Mars-Reconnaissance-Orbiter ein mysteriöses geologisches Phänomen entdeckt: ein Loch mit einem Durchmesser von wenigen Metern und einer Tiefe von etwa 178 Metern. Fotografiert wurde das Loch bereits am 15. August 2022. Diese über Tausende Quadratmeter große Region war ursprünglich geprägt von intensiver vulkanischer Aktivität. Für die Nasa ist die Region interessant, weil sie viele weitere Rätsel birgt.

Einige Wissenschaftler vermuten, dass das Loch der Eingang zu einer unterirdischen Lavaröhre sein könnte. Diese Lavaröhren, die durch frühere Lavaströme auf dem Mars entstanden sein könnten, sind von großem Interesse für die zukünftige Besiedelung des Mars. Sie bieten potenziell Schutz vor der harten Marsumgebung, einschließlich tödlicher Sonnenstrahlung, extremen Temperaturschwankungen und Staubstürmen. Überdies könnten sich in diesen Lavaröhren Wasserablagerungen befinden, die entscheidend für die Suche nach außerirdischem Leben wären.

Hoffnungsvoller Fund auf dem Mars: Leben auf dem Roten Planeten bald möglich?

Ähnlichkeit mit Vulkanen auf Hawaii

Zeichnung des "Mars Reconnaissance Orbiter (Archivfoto, herausgegeben von der NASA am 04.10.2001).  Am späten Abend des 10.03.2006 um 22.25 Uhr (MEZ) zünden die Triebwerke der Erkundungssonde «Mars Reconnaissance Orbiter», damit der Raumflugkörper nach einem sieben Monate langen Flug und 500 Millionen Kilometer langen Flug in eine Umlaufbahn um den Mars einschwenkt. 27 Minuten dauert das Flugmanöver, aber nur während der ersten 21 Minuten besteht Funkkontakt zwischen dem Kontrollzentrum in Pasadena und der Sonde im All. Verläuft alles nach Plan, dauert es noch weitere sieben Monate, bis die Erkundungssonde auf ihrem endgültigen Orbit in rund 300 Kilometer über der Mars-Oberfläche Position bezogen hat.  EPA/AFP NASA (zu Korr: "NASA will «Fluch des Mars» besiegen - neue Sonde kurz vor dem Ziel" vom 09.03.2006)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Entdeckt wurde das Loch 2022 vom Mars-Reconnaissance-Orbiter

Allerdings zeigen Bilder des Lochs eine beleuchtete Seitenwand, was darauf hindeutet, dass es sich möglicherweise nur um eine zylindrische Grube handelt, die keine Verbindung zu Lavaröhren hat. Solche Gruben, ähnlich den Pitkratern auf den Vulkanen Hawaiis, entstehen durch vulkanische Einbrüche und nicht durch Lavaströme.

Die genaue Natur dieses Lochs bleibt vorerst unklar. Es könnte sowohl ein Zugang zu einer Lavaröhre als auch eine isolierte vulkanische Grube sein. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um dieses Mysterium zu lösen. Zumindest deuten sie auf vulkanische Aktivität auf dem Roten Planeten hin. Die Erforschung dieser Strukturen ist nicht nur für das Verständnis der geologischen Geschichte des Mars von Bedeutung, sondern auch für die Planung zukünftiger Marsmissionen und die mögliche Besiedelung des Roten Planeten.

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(kfb)