Zauberhafte Ausflugsziele
Diese Weihnachtsmärkte in Deutschland sind besonders magisch
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verwandeln sich viele Innenstädte in romantische, festlich geschmückte Wintermärchen. Wenn der Duft von gebrannten Mandeln in der Luft liegt oder die Brillengläser vom heißen Glühwein beschlagen, geht vielen das Herz auf. Wir stellen euch eine Auswahl ganz besonderer Weihnachtsmärkte in Deutschland vor.
Im Video: Winterzauber in Deutschland
Das Wetter für den Gang auf Deutschlands berühmteste Weihnachtsmärkte
Ein kleiner Exkurs in die Geschichte der Weihnachtsmärkte
Doch bevor wir mit den weihnachtlichen Ausflugstipps beginnen, werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Kunstmärkte. Woher kommt eigentlich unsere Vorliebe für Baumstriezl, Punsch und Eierlikör in der Dämmerung?
Die Spuren reichen bis ins Mittelalter zurück. Rund um die Feiertage versammelten sich Handwerker und boten auf einem Jahrmarkt Töpferwaren, aber auch Fleisch und Gebäck an. Mehr ist aus dieser Zeit nicht bekannt, erst mit der industriellen Revolution erlebten die Weihnachtsmärkte einen enormen Aufschwung. Die Waren wurden billiger, so dass auch die Arbeiterschaft auf die Märkte strömte.
Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die Weihnachtsmärkte instrumentalisiert. Dieser Einfluss endete mit dem Zweiten Weltkrieg. Danach etablierten sich die Märkte als Massenveranstaltung, wie wir sie heute kennen.
Dresden oder Bautzen? Wer hat den ältesten Weihnachtsmarkt in Deutschland?
Die Antwort auf die Frage nach dem ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands lautet meist: Der Dresdner Striezelmarkt. Und das ist gar nicht so falsch, denn Dresden trägt das Zertifikat „Ältester urkundlich belegter Weihnachtsmarkt Deutschlands“. 1434 fand er zum ersten Mal statt. Bis heute ist Dresden für sein typisches Weihnachtsgebäck, die Striezel, bekannt.
Der älteste bekannte Weihnachtsmarkt findet jedoch in der ostsächsischen Kreisstadt Bautzen statt. Erst vor wenigen Jahren erhielt die Stadt die Auszeichnung für den ältesten urkundlich erwähnten Weihnachtsmarkt. Der Bautzener Wenzelsmarkt findet in diesem Jahr zum 641. Mal statt. Damit geht er auf das Jahr 1384 zurück. 80 Stände mit regionalem Kunsthandwerk und Töpferwaren werden präsentiert. Darüber hinaus punktet die Kreisstadt durch ihre Lage im Dreiländereck mit einem Übersetzungsangebot für die Hütten in sorbischer und englischer Sprache.
Über 4 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr den Dom um die Weihnachtszeit

Die meisten Besucher zieht es jedes Jahr nach Köln. Der Weihnachtsmarkt am Dom empfängt jährlich 4 Millionen Touristen und hält damit den Rekord in Deutschland. Nur 150 Stände finden auf der Domplatte Platz, doch für jeden Geschmack ist etwas dabei. Neben edlem Designerschmuck, originellen Nudelhölzern oder klassischen Brettspielen werden auch würzige Lebkuchen, Zimtschnecken oder vegane Alternativen angeboten.
Ein Weihnachtsmarkt tief im Berg
Wer außergewöhnliche Weihnachtsmärkte liebt, sollte unbedingt Goslar in Niedersachsen besuchen. Dort öffnet am dritten Adventswochenende das UNESCO-Weltkulturerbe Rammelsberg seine Pforten. Das Bergwerk bietet einen Weihnachtsmarkt über und unter Tage. Besucher können mit einem Kombiticket zunächst eine Führung durch den Stollen und anschließend ein paar gemütliche Stunden auf dem außergewöhnlichen Weihnachtsmarkt genießen. Ein Genießerausflug mit Bildungsfaktor sozusagen.
Romantische Stunden in Rüdesheim am Rhein

Zum Schluss mein ganz persönliches Highlight: Der Weihnachtsmarkt in Rüdesheim am Rhein. Über 20 Nationen aus 4 Kontinenten bieten hier ihre Waren an. Auch landschaftlich hat Rüdesheim viel zu bieten. Die Besucher flanieren entlang des Rheins, durch die berühmte Drosselgasse und die engen Straßen der Stadt. Bekannt ist die Stadt auch für ihren Glühwein mit Schuss. Der Schuss ist hier „Asbach Uralt“, ein alkoholisches Getränk aus Rüdesheim.
Noch ein Tipp: Um das romantische Weihnachtserlebnis voll auszukosten, lohnt es sich, mit dem Zug oder Auto auf die andere Rheinseite nach Bingen zu fahren und mit der Fähre nach Rüdesheim überzusetzen. Der Blick vom Rhein auf die festlich beleuchtete Stadt ist magisch.
Wer noch einen kleinen Ausflug machen möchte, kann vorher mit der Seilbahn auf das Niederwalddenkmal in Rüdesheim fahren und am Fuße der Germania über den Mittelrhein blicken.
(nzo)