Hohe Waldbrandgefahr und Saharastaub kommt

Freude über Sonne und Wärme zum Frühlingsbeginn werden etwas gedämpft

von Oliver Hantke & Martin Pscherer

Die Strömung dreht auf Süd und bringt uns endlich warme Frühlingswerte mit. Doch nicht nur das. Denn es kommt auch Saharastaub auf uns zu. Zudem steigt augfrund der Trockenheit die Waldbrandgefahr an.

Konstantina bringt uns Frühlingswärme zum Frühlingsbeginn

Der Wettertrend von Donnertag bis Samstag
Die nächsten Tage werden einfach nur schön und warm.

Das Hochdruckgebiet Konstantina hält durch und verlagert seinen Schwerpunkt zum Balkan hin. Bei uns in Deutschland stellt sich eine südliche Strömung ein, die von Südwesten her wärmere Luft heranführt. Schon am Mittwoch sind bis 18 Grad drin, am Donnerstag sind es bis 20, am Freitag bis 22 und am Samstag immerhin noch bis 19 Grad. Das ist Frühling pur. Aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Warum?

7-Tage-Wettertrend: Jetzt kommt der Frühling, aber ab dem Wochenende geht es abwärts

Saharastaub kommt und dämpft die Höchstwerte

Ab Freitag mischt sich Saharastaub zwischen uns und die Sonne. Deswegen kann es nicht ganz so warm werden.  (Foto meteo.gr)
Ab Freitag mischt sich Saharastaub zwischen uns und die Sonne. Deswegen kann es nicht ganz so warm werden. (Foto meteo.gr)

Am Freitag breitet sich im Westen und Südwesten Saharastaub aus, trübt die Luft, sorgt für zusätzliche Wolken und vermindert die Sonneneinstrahlung. Das macht sich auch bei Höchsttemperaturen bemerkbar und die Vorhersage für die Meteorologen schwierig.

Ohne Saharastaub wären vor allem am Nordrand der Eifel sogar 23 oder 24 Grad möglich, aber nach derzeitigem Stand werden die Temperaturen aber ein paar Grad darunter bleiben.

Trockenheit im Jahr 2025 bisher und Ausblick

Die letzten Wochen waren durch Hochdruckwetterlagen geprägt, dadurch die langen Trockenphasen. Ist an sich nicht so dramatisch, wenn dann auch mal wieder nassere Phasen kommen. Das ist jetzt halt die große Frage. Da gibt es nämlich noch große Unsicherheiten bei den Prognosen. Und da jetzt die Wachstumsphase der Pflanzen beginnt, ist Regen natürlich für Natur und Landwirtschaft besonders nötig, damit die ersten Triebe nicht schon vertrocknen. Der prognostizierte Regen ab dem Wochenende ist schon mal hilfreich, die ganz großen Regenmengen werden aber in Summe nicht erwartet.

Für eine Abschätzung, ob ein Dürrejahr kommt oder nicht, ist es noch zu früh. Manche Langfristvorhersagemodelle sehen auch zu trockene Sommermonate, andere dagegen eher überdurchschnittlich viel Regen.

So trocken war das Jahr 2025 bisher

Niederschlag und Niederschlagsdefizite im Jahr 2025 (Stand 19.03.2025)
Niederschlag und Niederschlagsdefizite im Jahr 2025 (Stand 19.03.2025)

Im Januar hat es einen kleinen Überschuss an Regen gegeben. Der Februar und der bisherige März waren dagegen zu trocken. Bisher haben wir ein Niederschlagsdefizit von knapp 50 mm im Jahr 2025 eingefahren.

Teils schon hohe Waldbrandgefahr

ARCHIV - 31.05.2023, Sachsen-Anhalt, Letzlingen: Die Waldbrandgefahrenstufe 3 ist an einer Warntafel des Landeszentrum Wald im Betreuungsforstamt Letzlingen zu sehen. In den meisten Regionen ist die Waldbrandgefahr nach dem Regen deutlich zurückgegangen. (zu dpa: «Mittlere Waldbrandgefahr in Thüringen») Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Waldbrandgefahr liegt in den nächsten Tagen teils bei Stufe 4 von 5.

Die Trockenheit sorgt in den nächsten Tagen für eine steigende Waldbrandgefahr. In der Lüneburger Heide und in der Ostheide gilt erstmals in diesem Jahr durchgängig für die nächsten Tage die Waldbrandgefahrenstufe 4. Bis zum Wochenende ist es warm, die relative Luftfeuchtigkeit sinkt und es wehten leichte Winde - die Parameter sprechen für Waldbrände. Die Gebiete um Celle, Faßberg, Bergen und Lüchow hat man besonders im Blick. Am Samstag wird dann auch im Südwesten die Stufe 4 von 5 erreicht. Sonntag bleibt es dann wohl nur noch im Nordosten kritisch.

Am Dienstagnachmittag musste die Bahnstrecke Buchholz/Nordheide nach Hannover bei Schneverdingen für etwa eine Stunde wegen eines Brandes neben den Gleisen gesperrt werden. Nachdem die Feuerwehr das Feuer gelöscht hatte, konnte der Verkehr wieder aufgenommen werden.

Auch der traditionell feuchte Harz ist gefährdet. Weil am Boden noch viel tote Vegetation aus dem Vorjahr liegt, könnte das zur „gewaltigen Brandlast“ werden, Bodenfeuer könnten sich schnell entzünden.

(oha, mps)