Hitzewelle unter Wasser
Great Barrier Reef in der Klemme

Das Great Barrier Reef, eine der größten und biologisch vielfältigsten Strukturen auf unserem Planeten, steht unter enormem Druck. Ein neuer Bericht der Great Barrier Reef Marine Park Authority offenbart alarmierende Details über die Zustände des Riffs in diesem Sommer. Vor allem die südlichen Bereiche des über 2.300 Kilometer langen Riffs leiden unter extremem Hitzestress, was zu einer weit verbreiteten Korallenbleiche führt.
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Alarmierende Zahlen
Eine Studie, die sich über 1.080 Riffe erstreckte, zeigt, dass fast 40 Prozent von ihnen sehr stark oder extrem gebleicht sind. Diese Korallenbleiche passiert, wenn Korallen durch zu warmes Wasser ihre lebenswichtigen Algen verlieren, die ihnen normalerweise Farbe und Nahrung durch Photosynthese geben. Ohne diese Mitarbit der Algen können die Korallen nicht überleben, was das gesamte Ökosystem in Mitleidenschaft zieht.
Satellitenaugen im All sehen alles - auch das ausgebleichte Riff
Um das Riff aus dem Weltall im Auge zu behalten, sind die Daten des Copernicus Sentinel-2-Satelliten unverzichtbar. Sie liefern hochauflösende Bilder, die Veränderungen in den Korallenstrukturen sichtbar machen. Dazu kommen noch die Infos vom Copernicus Marine Service, der die Temperaturen der Meeresoberflächen weltweit trackt. Diese Daten sind goldwert, um die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Ozeane zu verstehen.
Das Great Barrier Riff in Zahlen

- Fläche in Quadratkilometern: 350.000
- Gesamte Länge in Kilometern: 2.300
- Zahl der Riffe: 2.900
- Zahl der Inseln: 600
- Länge der Korallensandbänke in Kilometern: 300
- Fischarten: 1.625
- Korallenspezies: 560
- Delfin- und Walarten: 30
Was steht auf dem Spiel?
Das Great Barrier Reef ist mehr als nur ein schöner Fleck auf der Landkarte – es ist ein gigantisches, pulsierendes Ökosystem, das unzählige Meeresbewohner beherbergt und eine Schlüsselrolle im Meeres-Leben spielt. Aber das Riff ist nicht nur für Fische und Korallen wichtig. Es ist auch ein wirtschaftlicher Gigant, der Tausende von Jobs im Tourismus und in der Fischerei in Queensland stützt. Hotels, Tauchshops, Bootstouren – sie alle hängen davon ab, dass das Riff gesund und lebendig bleibt.
Die drohende Korallenbleiche könnte diese Wirtschaftszweige hart treffen. Weniger bunte Korallen bedeuten weniger Taucher und Schnorchler, was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Und es geht nicht nur um Geld – das Riff ist auch ein natürlicher Schutzwall gegen Stürme und hilft, die Küstenlinien vor Erosion zu schützen. Wenn die Korallen sterben, geht dieser Schutz verloren.
Es geht nicht nur darum, eine schöne Aussicht zu bewahren, sondern darum, ein Ökosystem zu schützen, das für das globale ökologische Gleichgewicht unverzichtbar ist.
(avo)