Wetter-Lexikon
Konvergenz: Was passiert da in der Atmosphäre?

Immer wieder hört man in den Wetterberichten von Konvergenzlinien. Was ist das und was passiert bei der Konvergenz in der Atmosphäre?
In der Atmosphäre wird bei jeder Bewegung auch Masse transportiert. Da die Atmosphäre nicht beliebig komprimierbar ist, schafft die Atmosphäre dort, wo Konvergenz (Zusammenströmen) und Divergenz (Auseinanderströmen) in der Horizontalen auftritt, vertikale Ausgleichsströme. Dabei steigt über einem Konvergenzgebiet die Luft am Boden auf und divergiert in der Höhe. Über einem Divergenzgebiet am Boden sinkt die Luft stattdessen ab und konvergiert in der Höhe.
Die so genannten Konvergenzlinien beschreiben dabei eine bestimmte Zone von zusammenfließender (konvergierender) Luft in Bodennähe. Der resultierende Massenüberschuss am Boden wird dabei durch kompensierendes Aufsteigen ausgeglichen. Im Gegensatz zu den Luftmassengrenzen wie Warm- oder Kaltfront handelt es sich bei Konvergenzlinien um Phänomene, die innerhalb einer Luftmasse auftreten und somit keine thermischen Gegensätze abtrennen.
Typische Konvergenzlinien entstehen in Mitteleuropa z.B. bei starker Warmluftzufuhr aus Südwesten in einem gewissen Abstand vor der nachfolgenden Kaltfront. Dabei markiert die Konvergenzlinie nicht selten die Achse der wärmsten Luft am Boden, die in der Höhe häufig von vorauseilender Kaltluft überlaufen wird. Nachfolgend stellen sich große vertikale Temperaturunterschiede ein, die schließlich vertikale Umwälzungen hervorrufen. Die Folge sind meistens starke Gewitter.
Mit Material vom DWD.