Regen statt Schnee auf 3.200 Metern Höhe
Grönland: Hier hat es zuvor noch nie geregnet

Ist jetzt selbst Grönland zu warm für Schnee? Am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes hat es am Wochenende zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geregnet. Der Gipfel befindet sich auf einer Höhe von 3.216 Metern über dem Meeresspiegel. Gewöhnlich fällt hier der Niederschlag als Schnee.
Regen auf dem Gipfel vom Grönland-Eis
Neun Stunden über Null - das Eis schmolz dahin
Am 14. August lagen die Temperaturen etwa neun Stunden lang über dem Gefrierpunkt. Gewaltige Mengen Eis und Schnee schmolzen weg.
Erst im Juli hatte es laut National Snow and Ice Data Center in Boulder (USA) einen Zustrom von warmer Luft gegeben, der zu einer großen Eisschmelze führte.
Die Wissenschaftler sehen den Klimawandel als Ursache des Wärmeeinbruchs. Große Schmelzereignisse häufen sich. Instrumentellen Aufzeichnungen zufolge gab es ähnliche Ereignisse 1995, 2012 und 2019, also alle in den letzten 30 Jahren. Allerdings war nach Bohrkernanalysen auch im späteren 19. Jahrhundert schon einmal so viel Eis geschmolzen. Aber die Häufung der Ereignisse spricht eine klare Sprache.
Grönland zu warm für Schnee?

Beispiellose Wetter-Ereignisse
Ted Scambos, einer der Wissenschaftler vom National Snow and Ice Data Center, hält das Ereignis für einen weiteren Beweis, das Grönland sich besonders schnell erwärmt. „Was da vor sich geht, ist nicht einfach eine warme Dekade oder zwei in einem sich ständig verändernden Klimamuster. Es ist beispiellos.“
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(ctr/dpa)