Regen statt Schnee auf 3.200 Metern Höhe

Grönland: Hier hat es zuvor noch nie geregnet

ARCHIV - 16.08.2019, Grönland, Helheim Glacier: Zwei Studenten der New York University, die hier an einer Forschungsexkursion teilnehmen, sitzen auf einem Felsen mit Blick auf den Helheim-Gletscher. Am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes hat es am Wochenende zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geregnet. (zu dpa "Erstmals Regen auf grönländischem Eisschild in 3200 Metern Höhe") Foto: Felipe Dana/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zwei Studenten der New York University, die hier an einer Forschungsexkursion teilnehmen, sitzen auf einem Felsen mit Blick auf den Helheim-Gletscher. Am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes hat es am Wochenende zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geregnet.

Ist jetzt selbst Grönland zu warm für Schnee? Am höchsten Punkt des grönländischen Eisschildes hat es am Wochenende zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen geregnet. Der Gipfel befindet sich auf einer Höhe von 3.216 Metern über dem Meeresspiegel. Gewöhnlich fällt hier der Niederschlag als Schnee.

Regen auf dem Gipfel vom Grönland-Eis

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest Du einen relevanten Inhalt der externen Plattform Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst dir den Inhalt einfach mit einem Klick anzeigen lassen.

Neun Stunden über Null - das Eis schmolz dahin

Am 14. August lagen die Temperaturen etwa neun Stunden lang über dem Gefrierpunkt. Gewaltige Mengen Eis und Schnee schmolzen weg.

Erst im Juli hatte es laut National Snow and Ice Data Center in Boulder (USA) einen Zustrom von warmer Luft gegeben, der zu einer großen Eisschmelze führte.

Die Wissenschaftler sehen den Klimawandel als Ursache des Wärmeeinbruchs. Große Schmelzereignisse häufen sich. Instrumentellen Aufzeichnungen zufolge gab es ähnliche Ereignisse 1995, 2012 und 2019, also alle in den letzten 30 Jahren. Allerdings war nach Bohrkernanalysen auch im späteren 19. Jahrhundert schon einmal so viel Eis geschmolzen. Aber die Häufung der Ereignisse spricht eine klare Sprache.

Grönland zu warm für Schnee?

ARCHIV - HANDOUT - Das am 03. September 2009 von Greenpeace veröffentlichte Foto zeigt, wie im August 2009 Eisberge im Sermilik Fjord an der südöstlichen Küste Grönlands treiben. Die Eisberge haben sich vom Helheim-Gletscher gelöst, der sich in mehreren Ästen in den Fjord «ergießt". Foto: NICK COBBING/GREENPEACE/EPA/dpa HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES (ACHTUNG: Nutzung nur zu redaktionellen Zwecken in Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und bei vollständiger Nennung der Quelle: "Foto: NICK COBBING/GREENPEACE/EPA/dpa" (Zu dpa "Wärmerekord in Grönland - 95 Quadratkilometer großer Gletscherabbruch" vom 14.09.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eisberge treiben im Sermilik Fjord an der südöstlichen Küste Grönlands. Die Eisberge hatten sich schon 2009 im August vom Helheim-Gletscher gelöst.

Beispiellose Wetter-Ereignisse

Ted Scambos, einer der Wissenschaftler vom National Snow and Ice Data Center, hält das Ereignis für einen weiteren Beweis, das Grönland sich besonders schnell erwärmt. „Was da vor sich geht, ist nicht einfach eine warme Dekade oder zwei in einem sich ständig verändernden Klimamuster. Es ist beispiellos.“

Eisschmelze in der Arktis: Das ewige Eis hält nicht mehr ewig
Steigender Meeresspiegel – unsere Halligen sind in Gefahr

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen,können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.

(ctr/dpa)