Krasse Zahlen aus neuer Studie

2,3 Millionen Hitzetote mehr in Europa durch Klimawandel

von Claudia Träger

Thermometer bei 40 Grad Celsius auf vertrocknetem Gras mit Feuer und Rauch, Symbolfoto Hitzewelle und Waldbrandgefahr / action press
Hitzewellen überrollen Europa immer häufiger. Und sie sind gefährlich.

Der Klimawandel wird wahrscheinlich zu einem deutlichen Anstieg der Hitzetodesfälle in ganz Europa führen. Todesfälle wegen Kälte werden weit dahinter zurück bleiben. Forschende in Großbritannien haben da wirklich beängstigende Zahlen berechnet. Und sie sehen nur eine Lösung des Problems: den CO2-Ausstoß verringern!

Zunehmende Hitze - Städte kühlen nützt nichts

Einer neuen Modellstudie aus Großbritannien zufolge könnten die Klimaveränderungen bis zum Jahr 2099 über 2,3 Millionen zusätzliche temperaturbedingte Todesfälle in Europa zur Folge haben. Bis zu 70 Prozent dieser Todesfälle könnten jedoch verhindert werden, wenn die Kohlendioxidemissionen endlich radikal reduziert würden. Nichts anderes hilft. Selbst enorme Anstrengungen zur Anpassung der Städte an die Hitze würden nicht ausreichen, um die erhöhten Gesundheitsrisiken auszugleichen.

Mittelmeer-Länder werden gefährlich heiß

17.07.2024, Italien, Castronovo di Sicilia: Der Fanaco-See, der einen großen Teil des südlichen Siziliens mit Wasser versorgt, zeigt einen extrem niedrigen Wasserstand nach einem Winter mit sehr geringen Niederschlägen. Foto: Andrew Medichini/AP +++ dpa-Bildfunk +++
Hitze in Italien: Der Fanaco-See, der einen großen Teil des südlichen Siziliens mit Wasser versorgt, zeigt im Sommer 2024 einen extrem niedrigen Wasserstand.

Die am stärksten gefährdeten Regionen sind der Mittelmeerraum, Mitteleuropa und der Balkan. In diesen zehn europäischen Städten werden der Studie zufolge die meisten Menschen bis 2099 wegen der zunehmenden Hitze sterben:

  • Barcelona (Spanien) 246.082
  • Rom (Italien) 147.738
  • Neapel (Italien) 147.248
  • Madrid (Spanien) 129.716
  • Mailand (Italien) 110.131
  • Athen (Griechenland) 87.523
  • Valencia (Spanien) 67.519
  • Marseille (Frankreich) 51.306
  • Bukarest (Rumänien) 47.468
  • Genua (Italien) 36.338

Die oben genannten Zahlen repräsentieren den prognostizierten Anstieg der
temperaturbedingten Todesfälle.

Außerhalb des Mittelmeerraums dürften die Auswirkungen weniger gravierend sein.

Nachhaltigerer Weg rettet Millionen Menschenleben

Trotz der pessimistischen Zahlen sehen die Wissenschaftler einen Ausweg. Dr. Pierre Masselot sagte: „Unsere Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, sowohl die Abschwächung des Klimawandels als auch die Anpassung an die zunehmende Hitze energisch voranzutreiben. Dies ist besonders im Mittelmeerraum von entscheidender Bedeutung, wo die Folgen verheerend sein könnten, wenn nichts unternommen wird. Aber wenn wir einen nachhaltigeren Weg einschlagen, könnten wir bis Ende des Jahrhunderts Millionen von Todesfällen vermeiden.“

(ctr)