Durch Starkregen und Erosion
Studie: Klimawandel führt zu mehr Vulkanausbrüchen
von Christian Häckl und Valerie Dörner
Was haben Vulkanausbrüche mit dem Klimawandel zu tun? Beides hängt sehr wohl miteinander zusammen, wie Forschende jetzt herausgefunden haben: Durch den Klimawandel verursachte, häufigere Starkregenereignisse beeinflussen auch Vulkanaktivitäten.
Auch Vulkane im Mittelmeerraum könnten betroffen sein

Über die Hälfte aller Vulkangebiete auf der Erde in Zukunft werden laut einer Studie der Universität von Miami in Zukunft von Starkregen betroffen sein – wenn der Klimawandel weiter so voranschreitet wie bisher. Das sind über 700 Vulkane, die infolge des Regens häufiger oder stärker ausbrechen könnten. Darunter auch zum Beispiel der Ätna auf Sizilien oder der Vulkan Kilauea auf Hawaii. Die Studie wurde im Fachjournal „The Royal Society“ veröffentlicht.
Starkregen macht Vulkangebilde instabil
Das viele Wasser ist für die Vulkane gleich in mehrfacher Hinsicht ein Problem: Zum einen sorgt der Regen für eine Aufweichung des Bodens rund um den Vulkan, es kann zu Schlammlawinen und Erdrutschen kommen. Diese wiederum machen den Vulkan langsam instabil, sodass Lavadome oder Vulkanhänge kollabieren können.
„Eine Analyse historischer Vulkandaten zeigt, dass Starkregen bei einem von sieben Vulkanen Eruptionen auslösen oder Ausbruchsfolgen verschlimmern kann“, erklären Jamie Farquharson und Falk Amelung von der University of Miami dem Online-Magazin scinexx.de.
Starker Niederschlag führte wohl schon 2018 zu Vulkanausbruch
Ein relativ aktuelles Beispiel für das Phänomen: Der Ausbruch des Vulkans Kilauea im Jahr 2018 auf Hawaii. Den Forschenden zufolge könnte eine vorausgegangene Periode von Starkregen für den Ausbruch verantwortlich gewesen sein. Der Regen habe zu einem steigenden Porendruck im Gestein geführt, der wiederum Ausbrüche begünstigen kann. Bei dem Ausbruch wurden auf Hawaii fast 500 Häuser und Dutzende Straßen zerstört, Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen.

Heftigere Vulkanausbrüche? Auch andere Faktoren spielen eine Rolle
Laut den Forschenden könne aber nicht nur der häufigere Starkregen zum Problem werden. Stattdessen könnten auch durch den Klimawandel verursachte Phänomene wie das Schmelzen der Polkappen und verschiedener Gletscher, steigende Meeresspiegel und eine Veränderung der Erdrotation direkte Auswirkungen auf Vulkanaktivitäten auf dem ganzen Planeten haben.
Sie raten deshalb dazu, die Folgen des Klimawandels künftig stärker in Risikobewertungen von Vulkanen miteinzubeziehen – und Vulkangebiete im allgemeinen strenger zu überwachen.
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(vdö)