Hilfe oder Bedrohung für das Klima?
Umstrittenes Geoengineering soll die Welt abkühlen
Der Klimawandel zeigt immer häufiger seine Folgen. Um die Auswirkungen von CO2 auf das Klima zu reduzieren, sollen Geo-Maßnahmen helfen, die Temperatur der Erde zu senken. Wie Geo-Engineering die Erdatmosphäre manipulieren soll und warum die Technologie auch Gefahren für unsere Umwelt birgt.
Im Video: Klima-Update zur neuen Technik, die den Klimawandel einfach austricksen soll
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Was steckt hinter Geo-Engineering?

Erste Ansätze von Geo-Engineering gab es schon im vergangenen Jahrhundert. In den 1960er Jahren wurde in den USA zum Beispiel versucht tropische Wirbelstürme abzuschwächen, was leider erfolglos blieb.
Geo-Engineering oder auch Klima-Engineering, ist der Versuch durch verschiedene Methoden und Technologien das Klimasystem zu beeinflussen. Ziel ist es, die menschengemachte Klimaerwärmung zu verringern und das globale Klima zu stabilisieren.
Im Bereich Geo-Engineering hat die Wissenschaft schon viele verschiedene Ideen präsentiert. Doch die Methoden sind nur unzureichend erforscht. Eine Forschergruppe um den renommierten Klimawissenschaftler James E. Hansen fordert jetzt, dass Geo-Engineering stärker erforscht werden soll.
Wie soll Geo-Engineering die Welt abkühlen?

Der Begriff Geo-Engineering beinhaltet viele verschiedene Methoden und Technologien, mit denen der Mensch in Klimaprozesse eingreifen könnte. Zum Beispiel ist es eine Idee CO2 aus der Luft zu filtern oder es direkt von den Kohlekraftwerken zu entnehmen und anschließend unter die Erde oder auf den Meeresboden zu verlagern.
Im Fokus der Forscher steht aktuell aber vor allem die Methode „Solar Radiation Modification" (SRM). Hierbei sollen kleine Partikel die Strahlung der Sonne ablenken, und damit die Erwärmung der Erde aufhalten. Die Idee kam Forschern nach dem Vulkanausbruch des Pinatubo auf den Philippinen 1991, als in Folge dessen herumschwebende Schwefelpartikel Sonnenstrahlen reflektierten und die Erdtemperatur um ein halbes Grad senkten. Die Wissenschaft will dieses Phänomen jetzt künstlich erzeugen. Es gibt drei verschiedene Arten der SRM-Methode, die aber alle demselben Prinzip folgen.
Ein Beispiel, dass die Wissenschaft dazu gerade besonders im Blick hat: Stratospheric Aerosol Injection. Bei dieser Methode sollen feste oder flüssige Partikel in die Stratosphäre geschossen werden, dahin wo sich auch die Ozonschicht befindet.
Gefahr von Geo-Engineering

Auch wenn die Idee von Klima-Engineering verlockend klingt, gibt es viele Stimmen die inzwischen davor warnen und sich gegen die nicht umkehrbaren Schäden von Geo-Engineering-Experimenten aussprechen. Denn eine Manipulation des Klimas, beinhalte auch unvorhersehbare Änderungen für den Menschen und unsere Umwelt.
Die SRM-Methode habe zum Beispiel einen schädlichen Effekt: Computersimulationen zeigen, dass SRM in der Praxis die Lebensbedingungen der Menschheit grundlegend und unvorhersehbar verändern könnte. Unter anderem könnte der Einsatz dieser Methode das Niederschlagsmuster verändern und die Ozonschicht beschädigen.
In Mexiko gibt es inzwischen auch eine Bewegung, die gegen das Geo-Engineering vorgeht. Dort wurden Experimente in diesem Bereich kürzlich verboten. Hinzu kommen mehr als 400 Wissenschaftler, die mit ihrer Unterschrift ein Abkommen verlangen, dass den Verzicht der Nutzung des Geo-Engineerings mit Sonnenstrahlen fordert.
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(jjo)