Geniale Ideen - wie Science Fiction

Zukunfts-Alternativen: Wie wir klimafreundlich über Straßen rollen und durchs All düsen können

von Amelie von Kruedener

Wir müssen haushalten, sind knapp an Energie, klimafeindlicher Treibstoff muss ersetzt werden. Hoffnungsträger ist die Wissenschaft, damit wir mit gutem Gewissen über Straßen rollen und durch’s All düsen können. Viele Projekte und Starts-Ups beschäftigen sich damit. Manches scheint so futuristisch, dass man es eher in einem Science-Fiction-Roman unterbringen würde.
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Kraftstoff durch künstliches Sonnenlicht

Die größte künstliche Sonne der Welt steht in Jülich in Nordrhein-Westfalen. Die Hochleistungsstrahler produzieren Wasserstoff mit dem künstlichen Sonnenlicht, das 10.000-fach stärker ist als natürliche Sonnenstrahlung. Das Projekt nennt sich „SolareKraftstoffe“. Es könnte eine Technologie sein, die hilft, den steigenden Energiebedarf der kommenden Generationen zu decken, ohne dabei die Atmosphäre mit CO2 zu belasten.

Die komplizierten Verfahren dahinter müssen erforscht werden, und das ist aufwändig und teuer. Oft werden diese Projekte von Bund, Land und Wirtschaft gefördert.

14.12.2022, Brandenburg, Sieversdorf: Sonnenaufgang hinter dem Windenergiepark «Odervorland». Laut Angaben vom Bundesverband WindEnergie e.V. nimmt das Binnenland Brandenburg Platz 2 in der Rangliste der Bundesländer mit der größten installierten Leistung bei Windenergieanlagen ein. So wird etwa ein Drittel des Strombedarfs aus Wind gewonnen. Mit über 7.864 MW (MegaWatt) installierter Gesamtleistung nimmt Brandenburg heute nach Niedersachsen den zweiten Platz ein. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Windenergieanlagen und Solarstrom produzierten 2022 mit 248 Terawattstunden so viel Strom wie nie zuvor – ein Plus von rund zehn Prozent. Aber wir brauchen weiter auch neue Ideen und Alternativen, die unabhängiger sind.

Noch mehr Projekte für klimafreundlichen Treibstoff

Wenn diese Projekte gelingen, könnten die neuen Quellen und Herstellungsmethoden wichtige Technologien sein, um zur Dekarbonisierung beizutragen.

  • So wie das Projekt PowerFuel, bei dem CO2 aus der Luft zu klimafreundlichem Kraftstoff gemacht wird. Es ist strombasierter Kraftstoff aus Kohlendioxid: Eine Kopplung führender Technologien zur Umwandlung von strombasiertem, über Wasserelektrolyse gewonnenen Wasserstoffs in flüssige Kraftstoffe.
  • Beim Projekt PlasmaFuel soll durch ein neues, plasmagestütztes Verfahren die Herstellung von schadstoffarmem Schiffsdiesel CO2-neutral werden.
  • Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit dem Flugverkehr. Auch wenn wir alle weniger fliegen wollen, die Belastung durch den Flugverkehr bleibt hoch. Das Projekt KeroSyN100 will strombasiertes Kerosin für den Flugverkehr auf den Weg bringen, um die Luft sauberer zu bekommen. Derzeit gibt es für Flugzeuge, und vielleicht ja auch für die Raumfahrt, nämlich keine Alternativen zu kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoffen, sodass strombasiertes Kerosin neben Kerosin aus Biomasse ein erster Schritt in die Dekarbonisierung in diesem Sektor sein könnte.
  • Beim Projekt C³-Mobility sollen Fahrzeug-Emissionen durch grün erzeugtes Methanol gesenkt, bzw. in der Zukunft sogar ersetzt werden.

Strom per Solarkraftwerk im Erdorbit

Diese Idee wurde vom Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in den 40er-Jahren auf Papier gebracht. Nun soll sie Wirklichkeit werden. Riesige Photovoltaikanlagen in der Erdumlaufbahn produzieren ungestört von Wolken Solarstrom. Dieser wird drahtlos per Mikrowellen auf die Erde geschickt. Die Universität Xidian in China arbeitet daran und will 2028 erste Testsatelliten in 400 Kilometern Höhe testen.

Wow! Start-Up will Raketen ins All schleudern

Schleuder des Unternehmens SpinLaunch
Während des Tests Ende September von der Basis Spaceport America in New Mexico aus startete die Schleuder des Startups eine Kapsel mit fünf Nutzlasten, darunter eine Kamera, in den Himmel Quelle: SpinLaunch

Auch fernab von alternativen Energie- und Treibstoff wird an neuen Ideen gearbeitet – hier, um Dinge ins All zu schießen, ohne, dass das Klima durch Schadstoffe weiter gefährdet wird. Das amerikanisches Startup SpinLaunch will Raketenstarts perspektivisch so gut wie emissionsfrei durchführen. Eine gigantisch große Schleuder soll anstatt Triebwerken die Kraft aufbringen, die bislang nur durch den Schub aus gigantischen Triebwerken kam. Das Unternehmen hat im Herbst 2022 auch einen NASA-Test bestanden - dieser Test zeigte auch, dass die Nutzlasten, z.B. Satelliten, die massiven G-Kräfte – bis zum 10.000-fachen der Erdanziehungskraft – überleben können. Bemannte Starts schließt das Unternehmen bislang jedoch kategorisch aus.

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(avo)