Das war nötig!
März 2023: Gute und bedenkliche Nachrichten im Monatsrückblick
von Paul Heger
So schnell geht’s: Der erste Monat des Frühlings 2023 ist vorbei. Wie blicken auf die Bilanz für Sonnenschein, Niederschlag und Temperatur. Der März 2022 ist – wie so einige Monate – hier und da aus der Reihe getanzt. Das ist teilweise aber sehr positiv gewesen.
Im Video: So macht der April nun weiter.
Temperatur: Auf Kaltstart folgte super milde Phase

Im Mittel war der März mal wieder deutlich zu warm. In Zeiten des Klimawandels ist das leider kaum verwunderlich. Im Vergleich zum Klimamittel von 1961 bis 1990 gab es ein Plus von 2,2 Grad (1991 bis 2020: plus 1,1 Grad). Vor allem der Süden sticht heraus. Hier war der März rund 3 Grad wärmer als normal. Lohnend ist ein Blick auf den zeitlichen Verlauf der Temperaturen!
Der März begann spätwinterlich kalt mit bis zu minus 14,2 Grad im Erzgebirge gleich am Monatsersten. Aber auch sonst war es zunächst so kalt, dass weite Teile Deutschland deutlich unter dem Temperatur-Klimamittel lagen – besonders die Nordhälfte Deutschlands. Und dann ging das große Hin und Her los, welches am 13. März den Monatshöchstwert von 23,9 Grad brachte. Gewonnen hat selbst im Norden über lange Zeit die mildere Luft. Bis zur Ostsee gab es Spitzenwerte um 18 Grad. Erst zum Schluss arbeite sich die Polarluft mit Nachtfrost und Schneeschauern wieder zurück.
Frühling? Die Sonne fehlte!

Jetzt könnte man meinen, bei dem Temperaturüberschuss kamen schon große Frühlingsgefühle auf. In der Natur legte der Frühling schon gut los. Es blühte und später grünte es fleißig. Gefühlt konnte der Frühling bei den Menschen aber nur phasenweise punkten. Und das lag am Sonnenschein.
In einem breiten Streifen vom Saarland und Oberfranken bis in die Südhälfte Schleswig-Holsteins und kurz vor die Küsten Mecklenburg-Vorpommerns war es trüber als normal. Im Brandenburger Ort Holzdorf waren es mit 74 Stunden Sonnenschein nur knapp 64 Prozent des Üblichen. Auch Bad Lippspringe in Ostwestfalen ist nicht weit von diesem Wert entfernt. Ganz im Norden und vom Neckar bis zur unteren Donau sah es deutlich sonniger aus.
Ein Segen! Nassester März seit vielen Jahren

Und dann war da sehr viel Regen, teils ja sogar Schnee. Manche werden jetzt die Nase rümpfen, aber ja: Das war wirklich gut! Nachdem der Januar im Deutschlandmittel ein leichtes Plus brachte, müssen wir schon bis in den September zurückschauen, um einen richtig nassen Monat zu finden. Damals gab es ein Plus von rund 65 Prozent im Vergleich zum Klimamittel. Jetzt im März war es laut Vorab-Daten des Deutschen Wetterdienstes ein Plus von rund 60 Prozent – so nass wie seit 22 Jahren nicht.
Der März 2023 war damit maßgeblich an der Linderung der Trockenheit beteiligt und deswegen ein Segen. Und gleichzeitig nicht genug. Im Süden war es tatsächlich zu trocken. Im Osten Bayerns gab es teils nicht einmal die Hälfte des Monatssolls. In den oberen Bodenschichten ist es hier weiterhin deutlich zu trocken. Im großen Rest Deutschlands ist die Lage „oben“ endlich entspannt.
„Unten“, also in den tieferen Bodenschichten und besonders in den grundwasserführenden Schichten, ist die Lage zwar meist besser geworden aber weiterhin angespannt. Am Oberrhein, in Teilen Süd-Bayerns, von der Altmark bis in die Lausitz und in Vorpommern herrscht sogar nach wie vor eine „außergewöhnliche Dürre“, so der Deutsche Dürremonitor. Das unterstreicht die Wichtigkeit des nassen März 2023 und kommender Niederschläge.
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(phe)