Sternen-Highlights lenken den Blick nach oben
Jupiter-Monde, Sternschnuppen und Co. - was gibt es am August-Himmel zu sehen?
Die Perseiden sind das wohl größte Spektakel am Sternenhimmel im August. Sie steuern auf ihren Höhepunkt zu. Während die Venus ihrer Rolle als Abendstern gerecht wird, erreicht der Jupiter seine geringste Entfernung zur Erde. Überhaupt sind die beiden Riesenplaneten nach dem Untergang der Venus sehr dominant am Nachthimmel. Mit einem Fernglas können sogar die Jupiter-Monde entdeckt werden.
Perseiden: Meteorstrom erreicht im August Höhepunkt

In der ersten Augusthälfte sind zahlreiche Sternschnuppen zu erwarten. Sie sind auf den Strom der Perseiden zurückzuführen. Ihren Höhepunkt erreichen die Perseiden zwischen dem 9. und 13. August. Wie der Name andeutet, entströmen die Meteore dieses Stromes dem Sternbild Perseus. Das Maximum ist für die Abendstunden am 12. August prognostiziert. Da aber der Perseus zu dieser Zeit tief im Nordosten steht, so sind die meisten Sternschnuppen in den frühen Morgenstunden zu sehen. Die Perseiden-Meteore stammen von abgesprengten Trümmerteilen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, die dieser auf seiner Bahn um die Sonne verstreut hat.
Kreuzt die Erde diese Kometenbahn, so kollidiert sie mit den Auflösungsprodukten, die in die Lufthülle der Erde eindringen und verglühen. Die Perseiden sind schnelle Sternschnuppen, die mit 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eintauchen. Das sind unvorstellbare 216.000 Kilometer pro Stunde und damit knapp 7,5 mal so schnell wie eine Rakete beim Start. Die Fallrate liegt bei hundert Meteoren pro Stunde. Da eine einzelne Person nur ein Fünftel des Himmels gleichzeitig überblicken kann, so sieht man im Mittel nur alle drei Minuten eine Perseide.
Was macht das Wetter? Sind die Perseiden überhaupt zu sehen?
Heute besteht oftmals ganz gute Sicht mit ein paar Wolkenfeldern die mal durchziehen, aber insgesamt sollte es immer mal wieder für einen Blick auf den Sternenhimmel reichen. Besonders gut sind die Aussichten in Nordbayern. RTL-Meteorologe Patrick Panke: „Wer genug Zeit hat, dem bietet sich immer mal wieder die Möglichkeit einen Blick auf den klaren Himmel zu werfen. Etwas Ausdauer ist angebracht, denn ganz ohne Wolken verläuft die Nacht nicht.“
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bietet sich vor allem die erste Nachthälfte an. Im Norden und in Bayern gibt es mal größere Wolkenlücken. Ansonsten ziehen im Laufe der Nacht hohe Wolkenfelder auf, die den Blick trüben.
In der Nacht zum Freitag – dem Höhepunkt der Perseiden – stören vor allem in der Südhälfte Deutschlands einige Schleierwolken den freien Blick auf die Sterne. Weiter im Norden an Nord- und Ostsee könnten einige Wolken den Himmel versperren. Panke: „Die Chancen, die eine oder andere Sternschnuppe zu erwischen, sind aber immer noch gegeben.“
Venus als Abendstern am frühen Abend sichtbar

Als erstes Gestirn am Nachthimmel taucht im August mit Einbruch der immer früher einsetzenden Abenddämmerung am Westhimmel die Venus auf. Sie spielt nach wie vor ihre Rolle als Abendstern. Ihre Helligkeit nimmt leicht zu. Bald nach 22 Uhr verblasst unser innerer Nachbarplanet im horizontnahen Dunst. Am 11. August zieht die zunehmende Mondsichel abends an Venus vorbei, ein netter Himmelsanblick gegen 21 Uhr am Westhimmel. Am 21. begegnet die helle Venus dem Löwenhauptstern Regulus, der deutlich schwächer ist. Um Regulus in der Dämmerung zu erkennen, ist ein Fernglas nützlich.
Mit Beginn der Nacht steigen am Osthimmel die beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn empor. Beide beherrschen im August die nächtliche Himmelsszene und sind die gesamte Nacht über zu sehen. Der weißglänzende Jupiter ist deutlich heller als der fahle, gelbliche Saturn. Nach Untergang der Venus ist Jupiter der weitaus hellste Planet am Nachthimmel. Bei seiner Wanderung überschreitet Jupiter am 19. aus dem Wassermann kommend die Grenze zum Sternbild Steinbock.
Jupiter erreicht kürzeste Distanz zur Erde

Bei seiner Wanderung steht steht Jupiter der Sonne am 20. August genau gegenüber. In dieser Oppositionsstellung erreicht er mit 600 Millionen Kilometer seine geringste Entfernung von uns. Vom König der Planeten ist das reflektierte Sonnenlicht 33 Minuten zur Erde unterwegs. Am 22. erhält Jupiter Besuch vom Vollmond.
Besonders reizvoll ist es, die vier hellen Jupitermonde mit einem Fernglas oder Teleskop zu beobachten. Sie wechseln täglich ihre Positionen. Manchmal ziehen sie vor Jupiter vorbei und werfen ihre Schatten auf die Wolkenhülle des Jupiter. Von Zeit zu Zeit werden die Trabanten vom Schatten des Jupiter verfinstert. Die großen Jupitermonde wurden außer von Galileo Galilei im Jahre 1610 nach Erfindung des Fernrohres auch von Simon Marius, Hofastronom des Markgrafen Joachim Ernst im fränkischen Ansbach nahe Nürnberg entdeckt. Auf Vorschlag von Johannes Kepler wurden sie Io, Europa, Ganymed und Kallisto getauft. Mit 5262 Kilometer Durchmesser ist Ganymed der größte Mond in unserem Sonnensystem. Er übertrifft damit noch den Planeten Merkur an Größe.
Saturn verliert nach und nach seinen Ring

Schon am 2. August steht der ringgeschmückte Saturn im Sternbild Steinbock in Opposition zur Sonne, wobei ihn 1336 Millionen Kilometer von der Erde trennen. Er ist somit neun Mal weiter von uns entfernt als die Sonne. Titan, der zweitgrößte Mond im Sonnensystem, ist schon im Fernglas erkennbar. Für eine Saturnumkreisung benötigt Titan 16 Tage. Im Fernrohr zeigt sich der beeindruckende Saturnring.
Mit 272.000 Kilometer Durchmesser – etwa zwei Dritteln der Entfernung Erde - Mond – aber nur 400 Meter Dicke ist der Saturnring ein extrem dünnes Gebilde. Milliarden von Eisbrocken und Staubkörnern umrunden als Minimonde den Saturn. Mit nur 100 Millionen Jahren ist der Saturnring ein relativ junges Gebilde verglichen mit dem Alter von Saturn oder der Sonne von 4,5 Milliarden Jahren. Ein Eismond kam einst Saturn zu nahe und wurde durch die Gezeitenkräfte zerrissen. Wie die Raumsonde Cassini beobachtete, regnen die Ringpartikel auf Saturn herab. In etwa 100 Millionen Jahren wird sich der Saturnring aufgelöst haben, und Saturn wird wieder ohne Ring die Sonne umkreisen, wofür er dreißig Jahre benötigt.
Vollmond am 22. August

Mars hat sich im August vom Abendhimmel längst zurückgezogen und bleibt unsichtbar. Auch Merkur, der sonnennächste Planet zeigt sich nicht.
Der Mond befindet sich am 2. August vormittags mit 404.410 Kilometer in Erdferne. Am 8. tritt um 15.50 Uhr die Neumondphase ein. Mit 369.120 Kilometer kommt der Mond am 17. gegen Mittag in Erdnähe. Vollmond wird am 22. exakt um 14.02 Uhr erreicht. Abends sieht man ihn im Sternbild Wassermann, dessen Sterne aber kaum zu sehen sind, da der Glanz des Vollmondes blendet.
Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im August um etwas mehr als neun Grad ab, die Tageslänge schrumpft in 50 Grad Nord um fast zwei Stunden.
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(dpa/kfb)