Beim Überwintern helfen

Igelhaus selbst bauen - so wird es sicher und stabil!

von Ingo Jacobs

Hedgehog, (Scientific name: Erinaceus Europaeus). Close up of a wild, native, European hedgehog  in early Springtime.  Leaving a hedgehog house after hibernation. Facing forward. Horizontal, space for copy.
Wer die Möglichkeit hat und Igel in seiner Umgebung vermutet, kann den Tieren mit einem Igelhaus eine Möglichkeit bieten, sicher zu überwintern.

Ein kuscheliges Zuhause für Igel!

Habt ihr euch schon einmal gefragt, was mit unseren stacheligen Freunden, den Igeln, im Herbst und Winter passiert? Während wir es uns in der kalten Jahreszeit zu Hause bei einer Tasse Tee gemütlich machen, müssen die Igel in der freien Natur mit oft widrigen Wetterbedingungen zurechtkommen. Deswegen können wir ihnen mit einem Igelhaus helfen – wie das geht, erfahrt ihr hier.

Unterschlupf für die kalten Monate

Es liegt in der Natur des Menschen, helfen zu wollen - und genau hier kommen Igelhäuser ins Spiel. Denn ein Igelhaus bietet den kleinen Stacheltieren ein sicheres und wettergeschütztes Zuhause. Jeder Garten kann mit einem Igelhaus zum Wohlfühlort für Igel werden. Es ist der ideale Rückzugsort und zudem eine tolle Möglichkeit, Kindern die Natur näherzubringen. Warum also nicht im eigenen Garten ein solches Igelhaus bauen und damit einem freundlichen stacheligen Gesellen einen sicheren Unterschlupf für die kalten Monate bieten?

Mit unserem Bauplan könnt ihr den Igeln ein sicheres Zuhause bauen. Mit Klappen und einem Labyrintheingang ist es auch vor Katzen, Ratten und anderen Fressfeinden einigermaßen geschützt.

Im Video: Igel im Herbst retten - darauf solltet ihr achten

Diese Materialien benötigt ihr:

Unbehandelte Holzbretter (zum Beispiel Fichte oder Kiefer):

  • 2 Bretter à 40 cm x 25 cm (Seitenwände)
  • 1 Brett von 30 cm x 25 cm (Rückwand)
  • 1 Brett von 40 cm x 30 cm (Dach)
  • 1 Brett von 30 cm x 12 cm (Vorderwand/Eingang)
  • 1 Brett à 18 cm x 12 cm (Labyrinthwand)
  • 1 Brett à 12 cm x 10 cm (Klappe)

Holzschrauben (ca. 30 – 40 mm lang)
Holzleim
2 kleine Scharniere
Dachpappe oder Teichfolie (optional, für zusätzlichen Wetterschutz)
Steine oder Ziegel (zum Beschweren des Daches)

Folgende Werkzeuge sollten griffbereit sein:

  • Stichsäge
  • Akkuschrauber
  • Bleistift
  • Zollstock/Maßband
  • Winkel

So baut ihr das Igelhaus:

1. Zuschneiden: Schneidet die Holzbretter nach den oben angegebenen Maßen zu.

2. Labyrintheingang und Klappe vorbereiten:

  • In das Brett für die Vorderwand (30 cm x 12 cm) sägt ihr in der Mitte einen Eingang von 10 cm x 10 cm.
  • In das Brett für das Labyrinth (18 cm x 12 cm) ebenfalls in der Mitte einen Durchgang von 10 cm x 10 cm sägen.
  • Befestigt die beiden Scharniere an der Oberkante der Klappe (12 cm x 10 cm).

3. Setzt den Korpus zusammen:

Verbindet die beiden Seitenwände (40 cm x 25 cm) mit der Rückwand (30 cm x 25 cm) mit Holzschrauben und Leim. Darauf achten, dass die Bretter rechtwinklig zueinander stehen.

4. Installiert die Labyrinthwand:

Platziert das Labyrinthbrett im Korpus, ca. 5 – 7 cm von der Vorderwand entfernt. Mit Schrauben und Leim an den Seitenwänden und der Rückwand befestigen.

5. Vorderwand und Klappe montieren:

  • Die Vorderwand mit dem Eingang an den Korpus schrauben. Achtet darauf, dass der Eingang zentriert ist und das Labyrinth bildet.
  • Die Klappe mit den Scharnieren an der Oberkante des Eingangs in der Vorderwand befestigen. Die Klappe muss frei nach innen schwingen können.

6. Dach vorbereiten und befestigen:

Optional: Dachpappe oder Teichfolie auf das Dachbrett legen, um es vor Feuchtigkeit zu schützen.

Legt das Dach auf den Körper. Ihr könnt es entweder lose auflegen und mit Steinen beschweren oder mit Scharnieren an der Rückwand befestigen, um es öffnen zu können.

Ruhigen und geschützten Ort suchen

Verwendet unbedingt unbehandeltes Holz, um die Igel nicht zu gefährden. Stellt das fertig gestellte Igelhaus an einem ruhigen, geschützten Ort im Garten auf, beispielsweise unter Büschen oder Hecken. Füllt es mit trockenem Laub, Stroh oder Heu, damit der Igel es sich gemütlich machen kann. Und reinigt das Igelhaus im Frühjahr gründlich.

Wichtiger Hinweis: Der Labyrinth-Eingang und die Klappe bieten zwar einen besseren Schutz vor Ratten, aber es gibt keine Garantie, dass sie nicht trotzdem eindringen können. Beobachtet das Igelhaus regelmäßig und ergreift gegebenenfalls weitere Maßnahmen, um die Igel zu schützen.

Lese-Tipp: Laubbläser sind für Igel gefährlich: „Das Idiotischste, was der Mensch erfunden hat“

Im Video: So süüüß – Igel-Babies schlafen in Muffinform

Der richtige Umgang mit Igeln ist wichtig

Bitte denkt bei Umgang mit Igeln außerdem auch immer an folgende Punkte:

  • Igel sind nachtaktiv und schreckhaft. Geht daher bitte immer langsam und leise vor.
  • Igel haben scharfe Stacheln. Tragt daher am besten immer Gartenhandschuhe.
  • Lasst die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum in Ruhe.
  • Vermeidet schnelle Bewegungen oder laute Geräusche.
  • Hebt einen Igel nur hoch, wenn es unbedingt notwendig ist.
  • Vermeidet direkten Kontakt mit dem Gesicht des Igels, da dort Parasiten lauern könnten. (ija)