Hitzeglocke kommt und bleibt

Hitze-Alarm am Mittelmeer: Urlauber schwitzen sich durch Europa

von Amelie von Kruedener & Paul Heger

Es wird deutlich heißer. Das bekommen wir in Deutschland in den kommenden Tagen auch zu spüren. In Südeuropa bildet sich vor allem in der neuen Woche aber eine Hitzeglocke deutlich größeren Ausmaßes. Die Situation in den Urlaubsländern könnte für einige sehr unangenehm werden und sich laut Modellberechnungen noch zuspitzen.
Im Video sieht man, wie sich die Hitze in Europa in den nächsten Tagen verteilt

Urlaubsparadies im Feuerofen: Europas Reiseziele unter der gnadenlosen Hitzeglocke

16.06.2023, Spanien, Sevilla: Ein Straßenthermometer in Sevilla zeigt 40 Grad an. Die staatliche meteorologische Agentur (Aemet) erwartet, dass am Freitag in mehreren Provinzen Andalusiens (Südspanien) gelbe Warnungen vor hohen Temperaturen ausgesprochen werden. Foto: María José López/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Sevilla in Spanien war es schon im Frühjahr glutheiß - wie hier in Sevilla, wo das Thermometer 40 Grad anzeigt.

Europa steht vor einer Hitzewelle, die Temperaturen von 40 Grad und mehr mit sich bringt. So wie es aussieht, bleibt es länger brütend heiß. In einigen Gebieten, wie zum Beispiel auf Sardinien, sind Temperaturen um 45 Grad möglich.

Europa-Hitzerekord von 48,8 Grad bleibt vorerst

Der Europa-Hitzerekord von 48,8 Grad scheint auf den ersten Blick erstmal nicht in Gefahr. Temperaturen um 45 Grad sind aber ohnehin nichts für schwache Nerven. Solange die Hitzeglocke Bestand hat, besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Rekord erreicht wird.

Dynamik durch Tiefdruckgebiet aus Nordwesten und Einfluss aus Afrika

Dennoch könnte sich die Situation ändern. Irgendwann wird die Hitzeglocke durch ein starkes Tiefdruckgebiet aus Nordwesten weichen müssen. Bevor dieses Tief von Nordwesten Abkühlung bringen würde, könnte es aber den Europa-Hitzerekord doch noch in Gefahr bringen. Denn mit einem Tief wird nochmals die Luft mit rund 50 Grad in Afrika angezapft. Gleichzeitig kommt mit dieser Dynamik Wind auf, der Föhneffekte möglich macht - ähnlich wie 2021, als der Rekord aufgestellt wurde. Etwas ähnliches könnte auch diesmal geschehen.

Hitzewelle XXL: Extremlösungen des GFS zeigen Möglichkeiten auf

Erste Extremlösungen des Global Forecast System (GFS) zeigen, dass das beschriebene Szenario möglich ist. Das GFS ist ein wichtiges meteorologisches Modell, das zur Wettervorhersage verwendet wird. Die Analyse der Extremlösungen deutet darauf hin, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit für einen Rekordversuch geben könnte, wenn die richtigen Bedingungen eintreten.

Länger anhaltende Hitzewelle! Und Gewitter?

Unabhängig von einem potenziellen Rekord bleibt die Hitzeglocke über Europa eventuell sehr lange bestehen und bringt hohe Temperaturen mit sich. Die Unwettergefahr ist in dieser Hitzeglocke tatsächlich recht gering, da sich ein großes Hochdruckgebiet mit der Hitze bildet. Örtlich sind aber trotzdem Hitzegewitter möglich und die können dann natürlich heftig ausfallen. Eine große Unwetterlage ist aber nicht in Sicht. Das sollte zumindest für Touristen eine kleine gute Nachricht sein.

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(avo/phe)