Trockenheit und Waldbrände
Satellitenbild zeigt Ausmaß der Dürre in Frankreich
von Henning Liss und Carlo Pfaff

Wenn der Rasen im Vorgarten nicht gewässert wird, dann wird er braun. In einem viel größeren Maßstab sehen Trockenheit und Dürre so aus, wie auf einer Satellitenaufnahme von Frankreich eindrucksvoll zu sehen ist: Am 22. Juli 2022 waren dort viel größere Flächen bräunlich, als am gleichen Tag im vergangenen Sommer.
Dürre-Rekord: Juli 2022 so trocken wie kein anderer Juli-Monat in Frankreich seit 1958
Der Juli 2022 hat für Frankreich außergewöhnliches Wetter gebracht: Hitze und Dürre begünstigten Waldbrände bei Bordeaux. Diese Feuer sind inzwischen offenbar weitgehend unter Kontrolle, und auch die Wetterstatistik für den Juli ist nun abgeschlossen. Daraus geht hervor, dass der Mangel an Regen einen neuen Rekord erreicht hat:
- Der Juli 2022 sei der trockenste Juli in Frankreich seit 1958 gewesen, wie französische Medien berichten.
- Es seien 84 Prozent weniger Regen gefallen als im Vergleich mit dem Zeitraum 1991 bis 2020.
- Der Juli 2022 sei demnach auch der zweittrockenste Monat in Frankreich seit Beginn der Messungen in den Jahren 1958-1959 gewesen. Nur der März 1961 hätte trockener abgeschnitten.
Waldbrände tobten in Frankreich bei Bordeaux

Hitzewellen im Sommer 2022 besonders ausgeprägt
In Deutschland war der Juli 2022 ebenfalls zu trocken. Allerdings lassen sich diese Statistiken nur bedingt vergleichen. Unser Meteorologe Carlo Pfaff erklärt: „Hitze und Dürre sind in Südfrankreich nicht so außergewöhnlich wie bei uns. Wenn man die Jahresverteilung des Niederschlages anschaut, sind die Sommermonate z.B. in Marseille die trockensten Monate des Jahres. Das sieht in Deutschland generell anders aus. Hier sind die Sommermonate meist die nassesten des Jahres. Die Auswirkungen auf die Vegetation sind bei uns also viel extremer, wenn in diesen Monaten der Regen ausbleibt.“ Pfaff betont jedoch ebenfalls, dass die Hitzwellen in diesem Sommer besonders ausgeprägt sind: Sowohl in Deutschland, als auch in anderen Ländern Europas. „Die Hitzewellen sind in diesem Jahr schon außergewöhnlich, denn sie brachten ja schon früh im Sommer neue Hitzerekorde in Spanien und Frankreich, und auch bei uns kletterten die Temperaturen im Juli stellenweise über 40 Grad.“
Der Wetterbericht für Frankreich zeigt, dass auch in den nächsten Tagen nur wenig Regen fallen dürften und die Temperaturen hoch (aber nicht überall extrem) bleiben.
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(cli, apf)