Oktober sehr entscheidend

Das sagen die Bauernregeln im Herbst für den Winter aus

Früher orientierte man sich bei Wettervorhersagen an den Bauernregeln. Mit diesen Merksätzen wurden Wetterbeobachtungen von Generation zu Generation weitergegeben. Und mit dieser Erfahrung schauen wir uns die Entwicklung des Winter-Wetters an.

Wie wird der Herbst? Es kommt auf den Anfang an

Gib auf Ägidius wohl acht, er sagt dir, was der Monat macht: Direkt am 1. September, dem Tag des heiligen Ägidius, lässt sich dieser Regel nach erahnen, wie das Wetter in diesem Monat weitergeht. Eine weitere Bauernweisheit stützt diese Gesetzmäßigkeit, orientiert sich aber am 7. September, dem Tag der heiligen Regina: Ist Regine warm und sonnig, bleibt das Wetter lange wonnig. Offenbar ist der September ein konsequenter Monat, der beim Wetter so weitermacht, wie er anfängt. Eine andere Weisheit dehnt die Prognose sogar auf den ganzen Herbst aus: September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen.

Wie wird das Wetter im Winter?

Zwei Regeln aus Juli und August machen Vorhersagen für den Winter:

  • Sind an Jakobi (25. Juli) die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm.
  • Ist’s in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß.

Im Oktober lassen weitere Bauernregeln Prognosen für den Winter zu: Mehrere Weisheiten kommen zu dem gleichen Schluss: Der Oktober hat demnach oft einen gegensätzlichen Charakter zu dem Winter:

  • Wenn’s im Oktober friert und schneit, bringt der Jänner milde Zeit.
  • Warmer Oktober bringt führwahr uns sehr kalten Februar.
  • Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.

Wetter im November: Was bedeutet der erste Wintereinbruch?

Pumpkin
Auch im November gibt es eine Bauernregel, die auf den Winter schaut: Hat Martini (11.11.) einen weißen Bart, kommt der Winter hart. In Nord-, Ost- und Westdeutschland stimmt dies nur zur Hälfte, im Süden in sechs von zehn Jahren.

Im November drehen sich viele Regeln um den bevorstehenden Winter, beziehungsweise den ersten Wintereinbruch: Wenn’s an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit und heiz dem Ofen wacker ein – bald zieht die Kälte bei dir ein. Gemeint ist der 4. November, an dem man Kardinal Karl Borromäus gedenkt.

Viele Regeln besagen, dass ein früher erster Wintereinbruch oft nicht von langer Dauer sei, und oft einen milden Winter ankündigen würde:

  • Friert im November zeitig das Wasser, wird’s im Januar um so nasser.
  • Wenn der November schneit, hat der Winter verkalbt.
  • Schnee am Allerheiligentag (1. November) gar nicht lang liegen mag.

Bauernregeln sind nicht sicher - Wettervorhersagen mit dem Computer aber auch nicht

Niemand behauptet, dass Bauernregeln eine sichere Wetterprognose erlauben. Allerdings sind auch hochmoderne, computergestützte Wettervorhersagen für längere Zeiträume nicht wirklich verlässlich. So gesehen haben die Erfahrungswerte vieler vorangegangener Generationen auch heute noch einen ganz eigenen Wert. Gesammelt wurden sie von Menschen, die das ganze Jahr über das Wetter beobachtet haben – mit Sorge vor Unwettern und Hoffnung auf eine gute Ernte.

(cli)