Schoko-Osterhasen und Klima

Zartbitter oder Vollmich? Welche Schokolade den kleineren CO2-Fußabdruck hat

von Claudia Träger

Welche Sorte Schoko-Osterhasen sind die umwelt- und klimafreundlichsten? Vollmich, Zartbitter oder weiße Schokolade? Das hat ein Schweizer Beratungsunternehmen für die Erstellung von Ökobilanzen ermittelt. Das Ergebnis ist logisch.

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Osterhasen im Klimawandel: Aufs Milchpuler und auf die Kakaobutter kommt es an

Ob Schokoladen-Osterhase, Schokoladen-Weihnachtsmann oder eine schlichte, herkömmliche Tafel Schokolade – bei ihrer Produktion und ihrem Transport bis zum Osternest wird CO2 ausgestoßen. Dabei sind manche Sorten klimaschädlicher als andere.

Ausschlaggebend ist bei Schokolade der Gehalt an Milchpulver und Kakaobutter, erläutert der Geschäftsführer von ESU Services, ein Schweizer Beratungsunternehmen für die Erstellung von Ökobilanzen. Die Umweltberater haben berechnet, wie viel klimaschädliche Treibhausgase wie CO2 in der gesamten Produktion und Lieferkette der Zutaten entstehen. Dazu zählen:

  • Anbau
  • Herstellung
  • Verkauf
  • Transport zum Verbraucher
  • Entsorgung der Verpackung.


Zwei Beispiele aus dem Produktionsprozess: Milchpulver ist in der Herstellung sehr energieintensiv, Kakaobohnen selten nachhaltig angebaut – Stichwort Regenwald-Rodung. Da dunkle Schokolade kein Milchpulver und nur wenig Kakaobutter enthält, wird jetzt schon klar, dass in dem Fall dunkler besser als heller ist.

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Ein weißer Osterhase ist wie 1,7 Kilometer Auto fahren

In der Confiserie Felicitas GmbH in Hornow (Brandenburg) stehen am 19.03.2013 Schokoladen-Osterhasen. Derzeit läuft die Produktion für das Osterfest auf Hochtouren. In dem Familienunternehmen mit etwa 50 Angestellten werden die Schokoladenerzeugnisse ausschließlich handgefertigt. Bei der Produktion wird reine Kakaobutter verwendet. Täglich werden in der Manufaktur rund 400 Kilogramm Schokolade verarbeitet. Foto: Patrick Pleul/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Produktion von Schoko-Osterhasen hat insgesamt keine gute Klimabilanz. Besser fürs Klima; Natur und Mensch wäre es, den Schokoladenkonsum zu reduzieren.

Und so ging das Unternehmen vor, um den CO2-Schokopfotenabdruck zu nehmen: Es analysierte drei 100-Gramm-Hasen aus dunkler Schokolade, aus Milchschokolade und aus weißer Schokolade. Der hellste belaste die Umwelt durch klimaschädliches Treibhausgas etwa so stark wie das, was bei einer durchschnittlichen Autofahrt von 1,7 Kilometern aus dem Auspuff komme, geht aus der Analyse hervor. Der Hase aus Milchschokolade entspreche einer Fahrt von 1,5 Kilometern. Osterhasen aus dunkler Schokolade mit einem Kakaoanteil von rund 48 Prozent belasteten die Umwelt dagegen nur wie eine durchschnittliche Autofahrt über 900 Meter.

So oder so ist Schokolade für Umwelt und Klima problematisch: Die Produktion verbraucht große Mengen an Energie, Wasser und Flächen.Keine Schokolade zu essen, ist besonders an Ostern aber auch keine Lösung. Beim Einkauf kann man aber wenigstens auf Bio- Und Fairtrade-Siegel achten, dran denken, dass Schokolade ein Luxusgut ist und dann bewusst genießen.

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(ctr)