Glätte: Viele Unfälle und erster Toter
Glatteis-Warnung: Blitzeis-Alarm fast im ganzen Land
Der Winter geht, das Weihnachtstauwetter ist da. Aber nicht heimlich, still und leise, sondern mit Karacho. Vom Superfrost Richtung 15 Grad in kürzester Zeit. Dazu fällt Regen. Die Glatteislage brachte Tausende in Bedrängnis: In Niedersachsen blieben viele Schulen geschlossen – Kitas waren ebenfalls zu oder öffneten später. Ein Mensch starb auf glatter Straße.
Video: In der Animation ist gut zu sehen, wie der Winter einfach weggefegt wird.
Erster Toter - Flughafen Frankfurt streicht Flüge

Meteorologe Carlo Pfaff zur Glättelage: "In der Nacht gibt es noch im Erzgebirge, im Thüringer Wald sowie in weiten Teilen Bayerns leichten Frost." Und damit ist die Glättegefahr noch nicht ganz gebannt.
Eisregen verwandelte in Niedersachsen und Bremen die Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Unter anderem in der Region Hannover, im Landkreis Peine und in der Stadt Bremen kam es zu zahlreichen Glätte-Unfällen im Berufsverkehr. Auf der Autobahn 27 bei Walsrode kam bereits in der Nacht ein 25 Jahre alter Autofahrer bei einem Unfall ums Leben. Sein Wagen war wegen Glätte von der Fahrbahn abgekommen, das Auto durchbrach die Leitplanke und prallte gegen einen Baum.
Bei einem Busunfall auf glatter Straße in Dreieich (Kreis Offenbach) nahe Frankfurt wurden 16 Menschen verletzt. Der Linienbus war am Montagmorgen wegen Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Busfahrer sowie 15 Fahrgäste zwischen 15 und 50 Jahren erlitten leichte Blessuren und Prellungen.
In Thüringen sagte eine Sprecherin des Lagezentrums, es gebe über das ganze Land verteilt ein hohes Unfallaufkommen.In Bayern war es vor allem in Franken glatt: In Nürnberg etwa rutschten laut Polizei etliche Fußgänger aus und stürzten. Im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei zwischen Mitternacht und 03.00 Uhr sieben witterungsbedingte Unfälle mit Sachschaden.
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Viele Flugausfälle in Frankfurt

Am Frankfurter Flughafen fielen reihenweise Flüge aus. Von den für heute geplanten rund 1.100 Starts und Landungen waren nach Angaben einer Flughafensprecherin bereits 176 annulliert worden. Reisende wurden gebeten, sich vor ihrem Flug zu informieren, ob ihre gebuchte Maschine startet und sollten möglichst früh zum Check-in-Schalter kommen. Die Nordwest-Landebahn war demnach am Morgen gesperrt. Der Winterdienst und Streufahrzeuge seien im Dauereinsatz. Auch die nötige Enteisung der Flugzeuge führe zu Verzögerungen.
Folgen gibt es auch für Schulen, etwa in Niedersachsen: In mehreren Landkreisen und Städten fällt am Montag wegen der „zu erwartenden extremen Wetterbedingungen“ an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Unterricht aus. Auch die Region Hannover samt niedersächsischer Landeshauptstadt ist betroffen: An allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen fällt am Montag angesichts drohenden Eisregens der Präsenzunterricht aus. Das teilte die Region am Sonntag mit. In der Region Hannover leben rund 1,2 Millionen Menschen. In Bremen beginnt nach RTL-Informationen die Schule später.
Glättelage zieht über den Nordosten ab

Auch ganz im Osten droht am Abend und in der nacht Glatteisregen. Wenn der Regen auch dort durch ist, ist die Kälte fast komplett ausgeräumt und mildes Tauwetter stellt sich ein. Nur in Teilen Bayerns überleben noch letzte Nebel- und Frostreste, die es auf den Straßen noch einmal glatt machen können. Ansonsten ist es am Dienstag windig bei 5 bis 13 Grad. Und an der milden, nassen, windigen Westwetterlage ändert sich auch bis Weihnachten nichts.
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Motor des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(osc, mit dpa)