Gefährliche Kombination
Darum ist ein früher Frühling riskant
Wenn dem Winter schon früh die Luft ausgeht, kann das drastische Folgen für die Natur haben. Gleichzeitig schicken uns die Vorhersagen in eine erhebliche Trockenheit. Absolut noch kein Grund zur Panik, gleichzeitig sollten wir die Entwicklung im Auge behalten.
Die Ausgangslage: Regen im Soll, jetzt Dauerhoch
In den kommenden Tagen dreht sich alles um Hoch Caroline. Denn bis in die nächste Woche hinein, bleibt es am Drücker. In Anbetracht der letzten Wochen ist das auch alles andere als schlimm. Insbesondere dem im Januar oft ergrauten Westen steht damit nämlich eine ordentliche Aufbesserung der winterlichen Sonnenbilanz bevor.
Derweil zeigt der Blick auf die Niederschlagsstatistik, dass wir im Winter 2024/2025 im Deutschlandschnitt bisher über 130 Liter je Quadratmeter einfahren konnten. Das entspricht rund 75 Prozent der langjährigen Winterausbeute und der letzte Wintermonat Februar hätte es mit der Auffüllung bis auf 100 Prozent relativ leicht.
Langfristmodelle wollen es trocken

Das gute Regenangebot der vergangenen Wochen und Monate hat dafür gesorgt, dass es sehr gut um unseren Wasserhaushalt bestellt ist. Und das ist auch gut so, wenn wir auf die experimentelle Langfrist für die nächsten Wochen und Monate schauen.
Insbesondere die NOAA-Vorhersagen (Amerikanischer Wetterdienst) spekulieren auf andauernde Hochdrucklagen mit entsprechender Trockenheit bis in den März hinein. Die Wasserspeicher und die nassen Böden könnten somit noch sehr wichtig werden, wenn es tatsächlich so kommt. Und das ist nicht das einzige Damoklesschwert, das über dem Frühling 2025 schwebt.
Früher Frühling, später Winter - eine gefährliche Kombi

Was passiert, wenn der Lenz bereits im Februar den Turbo einlegt, haben wir im letzten Jahr miterleben müssen. Da startete der Frühling mit einem fast 5 Grad zu warmen Rekord-Februar schon extrem früh durch.
Die Natur performte dementsprechend auf Hochtouren und musste von späten Frösten im April einen deftigen Tiefschlag einstecken. Mit extremen Frostschäden, unter denen unter anderem auch die Obstbauern zu leiden hatten.
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Droht uns in diesem Jahr ein ähnliches Szenario?
Mit einem Temperaturüberschuss von gut einem Grad gegenüber den letzten drei Jahrzehnten, verlief der Januar zwar zu mild, aber die Natur ist noch weit vom Frühlingserwachen entfernt. Parallel dazu haben einige Wettermodelle für die zweite Februarwoche eine kalte Ostlage in den Berechnungen.
Andererseits setzt ein Teil der Langfristtrends für den Februar und den März auf einen deutlichen Temperaturüberschuss. Damit wäre der Frühling früh im Rennen und die Natur müsste erneut vor späten Frösten bibbern.
Insofern gilt – auch wenn es vielleicht schwer fällt: lieber jetzt noch ein bisschen Winter oder Spätwinter, als warme Wetterlagen mit nachhaltigen Frühlingsambitionen.
(bal, phe)