Die Aussichten für die zweite Frühjahrshälfte

Wetter-Halbzeit im deutschen Frühling: Und wie geht es weiter?

von Amelie von Kruedener

Der Frühling hat uns bis jetzt ordentlich eingeheizt – es war durchschnittlich 4,8 Grad wärmer als sonst. Daer Aprilsommer ist wohl bei jedem angekommen. Bei dem Regen sieht’s dagegen bunt gemischt aus: Mancherorts wurde das Regen-Soll bereits übererfüllt, anderswo blieb es staubtrocken. Wir schauen jetzt auf die Aussichten für die zweite Frühjahrshälfte.
Im Video: Deutschland bekommt diese Woche noch einmal Polarluft, Frost und Schnee

Regen ohne Ende? Fast.

Im Schnitt sind etwa 70 Liter pro Quadratmeter gefallen, aber die Spanne ist riesig. In Baiersbronn-Ruhestein im Schwarzwald wurden satte 302 Liter pro Quadratmeter gemessen, während Kahla in Thüringen gerade mal auf magere 12 Liter kommt. Vor allem am Oberrhein bis hoch nach Schleswig-Holstein haben die Wolken schon mehr als genug abgeladen, während der Osten und Südosten eher zu kurz kommen.

Sonne satt – zumindest mancherorts

Halbzeitbilanz Frühling
Halbzeitbilanz Frühling: 4,8 Grad zu warm, gerade mal 38 Prozent des Regensolls erreicht.

Was die Sonne angeht, so gibt es klare Gewinner und Verlierer. Durchschnittlich waren es 190 Stunden, aber in Leck an der Nordsee kamen gerade mal 113 Stunden zusammen. Berlin-Dahlem hingegen konnte sich über 253 Stunden freuen. Diese Zahlen könnten sich noch ein bisschen nach oben korrigieren, je nachdem wie die nächsten Wochen laufen.

Ausblick auf die zweite Halbzeit des Frühjahrs: Bleibt's mild und feucht?

Temperaturabweichung im Mai
Der Mai macht keine Ausnahme, es wird laut den Berechnungen der amerikanischen Wettercomputer mal wieder zu warm.

Der April wird nicht als sonniger Frühlingsmonat in die Geschichte eingehen. Im Gegenteil. Es bleibt kalt und nass. Der Mai bringt dann für den Norden und Osten schnell einen Top-Frühling und ein Happy End. Westen und Süden brauchen noch mehr Geduld. Mehr dazu im 42-Tage-Trend.

Laut NOAA steht uns nach dem wechselhaften April im Mai also eine positive Temperaturabweichung bevor. Die Eisheiligen, die Mitte Mai gern noch einmal für frostige Überraschungen sorgen, werden dieses Jahr wohl eher milde Kost servieren. Bis zu 2 Grad mehr als das normale Mittel sind in den Trends berechnet. Laut dem europäischen Langzeitmodell scheint sich das Wetter pünktlich zu Pfingsten von seiner besten Seite zu zeigen – fast schon sommerlich, mit Temperaturen, die sogar die 30-Grad-Marke kratzen könnten.

Was wird mit dem Regen?

Niederschläge im Mai
Der Mai hat an Regen im Süden ein leichtes Plus zu verzeichnen. Für den Rest des Landes sieht die NOAA normale Niederschläge.

Auch beim Niederschlag sieht es so aus, als ob das Frühjahr im Großen und Ganzen im grünen Bereich bleibt – durchschnittlich lautet die Prognose von der NOAA. Laut europäischen Daten ist es für den Westen und Süden noch bis in den Mai hinein sehr wechselhaft und nass. Nach einem trockenen Start in den Mai kommt eine Woche Regen - genau zu den Eisheiligen. Danach geht es entspannt Richtung Pfingsten. Der Norden und Osten sehen nach dem nass-kalten April einem recht stabilen Mai entgegen mit viel Sonne und immer weiter steigenden Temperaturen.

Also: Trotz eines kühlen und nassen Starts in den Frühling, verspricht die zweite Hälfte vielerorts Sonnenschein und milde Temperaturen, die die Wetter-Stimmung heben dürften.

(avo)