Nicht nur uns ist kalt im Winter!

Frostschäden bei Pflanzen erkennen und behandeln

von Anna Kriller

Ein frostbedecktes Blatt vom Klee Trifolium mit gefrorenen Tautropfen und Umgebungsvegetation in einer Makroaufnahme, Jena, Thüringen, Deutschland, Europa A frost-covered leaf of clover Trifolium with frozen dewdrops and surrounding vegetation in a macro photograph, Jena, Thuringia, Germany, Europe Copyright: imageBROKER/MarcusxBeckert ibxmbt12010569.jpg Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Urheberrechtes hinsichtlich der Namensnennung des Fotografen im direkten Umfeld der Veröffentlichung
Auch wenn die Tropfen auf den Blättern hübsch aussehen, kann Frost unseren Pflanzen schaden. Wie ihr Frostschäden erkennt und behandelt.

Ist es draußen kalt, frieren nicht nur wir – sondern auch unsere Pflanzen. Während wir uns mit warmer Kleidung, einem leckeren Tee oder einer heißen Dusche wieder auf Temperaturen bringen können, hinterlässt eisige Kälte an unseren Pflanzen unschöne Schäden. Wie ihr Frostschäden erkennt und künftig vermeidet, erklären wir euch hier.

Frostige Temperaturen schaden unseren Pflanzen

Bricht der Winter samt frostiger Temperaturen plötzlich über uns herein, hinterlässt das mitunter auch Spuren an unseren Pflanzen. Sehen sie zunächst noch so aus, als hätten sie ihre Form behalten, erschlaffen sie nicht selten nach dem Auftauen.

Aufgeben müsst ihr sie darum aber noch lange nicht, denn ein wenig Zeit und ein entsprechender Schnitt helfen von Frost geschädigten Pflanzen oftmals, sich wieder zu erholen.

Frostschäden bei Kübelpflanzen

Hat der Frost im Herbst oder im frühen Winter zugeschlagen, können sich Kübelpflanzen am besten in einem vor Frost und Nässe geschützten Winterquartier regenerieren.

Haben sich die Pflanzen im Frühjahr etwas erholt, bietet es sich an, sie zunächst auf Schädlinge zu untersuchen und umzutopfen. Schneidet die eingefrorenen Pflanzenteile aber erst nach dem Auftauen zurück.

Vertrocknung bei immergrünen Gehölzen

Besonders immergrüne Gehölze wie Kirschlorbeer, Eibe, Lebensbaum, Rhododendron oder Stechpalme sind sehr empfindlich. Allerdings erfrieren sie nicht, sondern können im Winter vertrocknen, wie der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf seiner Website erklärt.

Bei anhaltender Wintertrockenheit komme es so immer wieder zu Pflanzenschäden, sogenannter Frosttrocknis. Die sei aber meist erst im Frühjahr an braunen Blättern und Nadeln oder auch an komplett abgestorbenen Triebspitzen zu erkennen.

Wie entstehen die Schäden? Immergrüne Gehölze verdunsten bei bestimmten Witterungsbedingungen auch im Winter Wasser. Das Problem: Ist der Boden gefroren, können sie das nicht ausreichend aufnehmen. Die Folge: Sie vertrocknen. Verstärkt werden kann dieser Effekt noch durch Wind, wenn die Pflanzen an entsprechend wenig geschützten Stellen stehen.

Frostschäden am Rasen

ARCHIV - 25.02.2024, Bayern, Untermerzbach: Eiskristalle haben sich auf den Blütenblättern von Schneeflöckchen gebildet, im Gras hängen erste Tautropfen von der Morgensonne.  (zu dpa: «Frostige Nächte für den Norden angekündigt») Foto: Pia Bayer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auch Rasen kann durch Frost beschädigt werden.

Auch unser Rasen kann unter Frost leiden. Vor allem, wenn über gefrorenes Gras gelaufen wurde, äußert sich das in Form von gelben Spuren, die im Frühjahr sichtbar werden. Die einzelnen Halme brechen dabei und erholen sich nur schlecht.

Rasen sollte darum vor dem Winter auf etwa fünf Zentimeter zurückgeschnitten werden, heißt es beim mdr. Laub sollte zudem entfernt werden, damit sich unter einer potenziellen Frost- oder Schneeschicht kein Nährboden für mögliche Pilzerkrankungen bilden kann.

Frostschäden erkennen mit der Fingernagelprobe

Ob verholzte Pflanzen auch nach dem Frost noch eine Chance haben, lässt sich ganz einfach mit der Fingernagelprobe erkennen. Kratzt vorsichtig mit dem Fingernagel an einem der unteren Triebe an der Rinde. Ist die Pflanze darunter noch grün, lohnt es sich, auf einen möglichen Neuaustrieb der geschädigten Pflanze zu warten, heißt es beim mdr.

Viel Frostschäden kommen zudem erst im Frühjahr beim Neuaustrieb zum Vorschein. Zu erkennen sind diese an braunen bis schwarzen Zweigen. Auch bei glasigen, matschigen und leicht fauligen Stauden kann womöglich ein Frostschaden vorliegen.

Wie lassen sich Frostschäden vermeiden?

Um Frostschäden vorzubeugen, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen dazu, anfällige Gehölze im Winter bei Bedarf durch Reisig, Strohmatten oder Schattenleinen vor Wind und stärkerer Sonneneinstrahlung zu schützen. Vor allem bei Gehölzen, die frisch gepflanzt wurden und bisher nicht richtig angewachsen seien, sei dies empfehlenswert.

Pflanzen, die in Kübeln oder Pflanztrögen stehen, sollten im Herbst und an frostfreien Tagen im Winter nochmals ausgiebig gewässert werden. Wer den Boden vor Austrocknung oder Erfrierung schützen möchte, könne zudem den Boden mit organischem Material wie Laub, Kompost oder Reisig abdecken. (akr)