Extremwetter in Griechenland und Skandinavien

Südeuropa bibbert: 400 Liter Regen und ein halber Meter Schnee

von Paul Heger & Oliver Scheel

Während bei uns am Wochenende relative Ruhe einkehrt und das Wetter wieder in kalten und nebligen Hochdruck von Hoch Clemens wabert, sieht es in Europa ziemlich wild aus. Sowohl in Skandinavien als auch auf dem südlichen Balkan und in Griechenland wird es extrem. Das europäische Winter-Wetter wartet mit heftigen Kapriolen auf.

400 Liter! Regenklatsche und Schneechaos bei den Griechen erwartet

News Bilder des Tages January 24, 2022, Athens, Greece: People walk on the snow-covered street during snowstorm in Athens. The bad weather front Elpis is expected to intensify in the following hours, with heavy snowfall in the east and south of the country, very low temperatures, and strong winds in the Aegean. Athens Greece - ZUMAv62_ 20220124_zaf_v62_054 Copyright: xAristidisxVafeiadakisx
Schnee in Athen wie hier im Januar 2022 gibt es immer wieder mal.

Am schlimmsten wird es wohl für den südlichen Balkan – der Bereich Nordgriechenland, Nordmazedonien und Albanien bekommt es mit einem krassen Unwettertief zu tun. Das wird bis einschließlich Sonntag besonders in Griechenland heftige Regengüsse bringen. Die Regenmengen sind erschreckend: 200 bis 400 Liter in meist 48 Stunden, manche Modelle gehen sogar auf 400 bis 500 Liter.

So oder so drohen größere Schäden durch Überflutungen und Hangrutsche. Mit dem Tief ist eine Kaltfront unterwegs und so kühlt es ab, womit auf dem Balkan im Bergland große Schneemengen zusammenkommen können. In Spitzen rechnen die Modelle mit 50 bis 100 cm Schnee. Das wird natürlich auch tolle Bilder geben – Schnee auf der Akropolis ist immer ein tolles Fotomotiv. Aber denken wir an die Menschen in den Regengebieten, die Niederschläge können dort verheerende Folgen haben.

Skandinavien hat ganz andere Probleme

Wintereinzug im griechischen Bergland, heftiges Tauwetter in Skandinavien: Hier „oben“ ist bereits viel Schnee gefallen und mit punktuellen Höchswerten um -20 Grad in Lappland war es hochwinterlich kalt. In der Nacht zu freitag brettert im Norden – etwa von Lofoten bis zum Nordkap sogar ein heftiger Orkan mit Böen bis rund 180 km/h. Das wäre einer der stärksten Stürme in den letzten 10 Jahren.

Aber damit ist bald Schluss, denn wir bei uns, stellt sich auch dort die Wetterlage um. Zwischen unserem Wochenend-Hoch Clemens und einem neuen, kräftigen Atlantiktief bei den Britischen Inseln wird milde und feuchte Luft nach Skandinavien geschoben. In der Südhälfte und an der Westküste klettern die Temperaturen dabei wohl über 10 Grad. Dazu kommen Sturmböen und besonders in Norwegen Regenmengen zwischen 100 und 250 Liter Regen.

Einzeln betrachtet sind die Wetterphänomene überhaupt kein Problem für diese Regionen. In der Kombination entsteht allerdings ein markantes Tauwetter, das gerade im Bergland und an den inneren Fjorden Probleme bereiten wird. Eventuelle Hochwasser und Hangrutschungen sind die Folge. Der Winter zieht sich weit nach Norden zurück. Dort wächst derweil die Schneedecke weiter an.

(phe, osc)