Und das sind nur die Säugetiere, Vögel und Reptilien
Eine halbe Milliarde Tiere verbrannte in den australischen Feuern
Seit September schon wüten die verheerenden Buschfeuer in Australien. Viel zu früh hat die Feuersaison begonnen und viel zu lange schon hält sie an. Das hat nicht nur für die Menschen katastrophale Auswirkungen, sondern vor allem für die Tierwelt. Wissenschaftler der Universität Sydney haben berechnet, dass nahezu eine halbe Milliarde Tiere in den Flammen ihr Leben verloren.
Druck auf bedrohte Tierarten steigt

Professor Chris Dickman schätzt die Zahl der verbrannten Tiere auf 480 Millionen. Und das nur im Bundestaat New South Wales. Das heißt, die wahre Zahl der in Australien getöteten Tiere dürfte weitaus höher liegen. In dieser Zahl sind nur die Säugetiere, Vögel und Reptilien eingerechnet. Insekten, Fledermäuse oder Frösche beispielsweise fehlen in diesen Berechnungen noch.
Der Druck auf die ohnehin schon vielen bedrohten Tierarten in Australien nimmt damit zu. Denn es sind ja nicht nur die Tiere, die nun fehlen, es ist auch enorm viel Lebensraum verloren gegangen. Besonders Koalas, die sich ausschließlich von Eukalyptus ernähren, sind auf den Erhalt der Wälder angewiesen. Australien ist ohnehin schon der Kontinent mit der höchsten Aussterberate. Die schlimmen Feuer verschärfen die Situation nun zusätzlich
Der Wassermangel ist ähnlich schlimm wie die Feuer

Die Tierschützer kämpfen "Down Under" gegen gleich drei Katastrophen: Die Feuer, aber auch die Rekordtemperaturen und die schlimme Trockenheit. Viele Tiere verendeten schlussendlich auch am Wassermangel. So geht die Tierschutzorganisation "Wires" sogar von 800 Millionen toten Tieren in ganz Australien aus - eine unvorstellbare Zahl.
Insgesamt ist schon eine Fläche so groß wie die Niederlande verbrannt - es ist leicht, sich auszumalen, was das für die Tierwelt bedeutet: ein riesiger Lebensraum ist für lange Zeit vernichtet. 34 Säugetierarten sind in den vergangenen 200 Jahren in Australien schon ausgestorben - es könnten bald weitere dazukommen.