Schlimmste Dürre seit 70 Jahren
Italiens größter Fluss, Po, trocknet aus
Die Lage in Norditalien ist dramatisch. Der Klimawandel beschert dem Urlaubsland die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. Die Flüsse trocknen aus und die Wüste rückt vor. Das beste Beispiel ist der Po, Italiens längster Fluss trocknet aus und das salzige Meerwasser aus der Adria zerstört die wichtigste Landwirtschaft Europas.
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Zuflüsse komplett ausgetrocknet

Der Po, Italiens größter Fluss trocknet zusehends aus. Schuld daran ist die mittlerweile größte Dürre seit mindestens 70 Jahren. Der Wasserstand des Flusses ist so gering, dass im Flussdelta südlich von Venedig bereits das Meerwasser bis auf 20 km ins Landesinnere fließt. Dort zerstört das Salzwasser allerdings die Landwirtschaft. Die Zuflüsse sind bereits teilweise komplett ausgetrocknet.
Die Flüsse ziehen sich zurück, die Verwüstung rückt vor. Es ist ein Teufelskreis. Um den Anstieg des Salzwassers vom Meer in Richtung Hinterland in den Gebieten des Po-Deltas einzudämmen, sollte der Wasserdurchfluss des Flusses in Pontelagoscuro in der Region Ferrara nicht weniger als 450 Kubikmeter pro Sekunde betragen. In diesen Tagen sind es aber etwa nur 300 Kubikmeter pro Sekunde. Das ist ein Fünftel des Durchschnitts für diese Jahreszeit und sogar noch weniger als das bisherige Allzeittief von 320 Kubikmetern pro Sekunde.
Salzwasser läuft bis zu 20 Kilometer ins Landesinnere

Das Salzwasser der Adria hingegen überschwemmt nun den trockenen Fluss und ist bereits 20 km ins Landesinnere vorangekommen. Es hat das einst bebaubare Land verbrannt und das Grundwasser mit ihren Süßwasserreserven verseucht. Rund um den Fluss ist die Erde trocken und salzig und es wächst nichts mehr.
Die Mega-Dürre ist auf einen besonders trockenen, regen- und schneearmen Winter und auf einen trockenen und heißen Frühling mit Temperaturen von sogar 4 Grad über Normal zurückzuführen. Bereits 2007, 2012 und 2017 sowie 2006 und 2003 kam es zu außergewöhnlichen Trockenjahren: Die Häufigkeit dieser Ereignisse ist nach Ansicht von Experten eine klare Folge des Klimawandels.
In den letzten Wochen war ganz Norditalien von Wasserknappheit betroffen, deshalb wurde der Notstand beantragt. In mindestens 125 Gemeinden, zwischen Bergamo und Piemont, wurde bereits eine Wasserrationierung für den zivilen Gebrauch verordnet, wobei die Wasserversorgung von Tankwagen sicher gestellt werden muss. Die Po-Ebene ist eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Einzugsgebiete Europas.
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